RWI/ISL-Containerumschlag-Index steigt im April leicht an – Welthandel trotzt US-Zollpolitik
Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist im April leicht gestiegen. Nach der aktuellen
Schnellschätzung kletterte der Index auf saisonbereinigt 137,3 Punkte,
nach 136,2 Punkten (revidiert) im März.
Die jüngste Entwicklung zeigt,
dass Welthandel trotz zunehmender handelspolitischer Spannungen bislang
stabil bleibt. ...
... Insbesondere der Zollstreit zwischen den USA und China, der bis Mitte
April zu einer drastischen Anhebung der Zölle auf chinesische Importe um
145 Prozent führte, hat den Containerumschlag zwar beeinflusst. Dennoch
bewegt sich der Containerumschlag in den US-amerikanischen Häfen bisher im
Rahmen üblicher Schwankungen. Da Container von China bis zu den Häfen der
US-amerikanischen Westküste gut zwei Wochen Transportzeit benötigen, sind
weitere Effekte im Mai zu erwarten.
Das Wichtigste in Kürze:
• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im April auf 137,3 Punkte gegenüber
136,2 Punkten (revidiert) im Vormonat gestiegen.
• Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung
im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein Anstieg von 112,2
Punkten (revidiert) auf 113,3 Punkte im April gegenüber dem Vormonat zu
beobachten.
• In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 155,8 Punkten
gegenüber 152,9 Punkten im Vormonat (revidiert) recht deutlich gestiegen.
• Der RWI/ISL-Containerumschlag-Inde
veröffentlicht.
Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Die Auswirkungen der erratischen Zollpolitik der USA auf
den Containerumschlag sind derzeit noch begrenzt. Kurzfristige
Kursänderungen lassen sich in den monatlichen Daten nur schwer abbilden.
Insgesamt wird dieser unberechenbare Kurs dem Handel mit den USA schaden,
wenn nicht bald dauerhafte Lösungen gefunden werden.“
Sönke Maatsch, Leiter des Bereichs Maritime Markets am Institut für
Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), ergänzt: „In den amerikanischen
Westküstenhäfen – den wichtigsten Gateways für den Handel zwischen China
und den USA – war im April noch kein außerordentlicher Effekt auf die
Importmengen sichtbar. Im Gegenteil: Die Zahl der beladenen
Importcontainer lag noch neun Prozent über dem Vorjahresmonat, während die
Exporte um knapp vier Prozent niedriger lagen.“