Kreislaufwirtschaft: Regulierung stimuliert Transformation

Viele Regelungen in Deutschland und der Europäischen Union wirken als
Impulsgeber für die Transformation zu zirkulären Geschäftsmodellen.
Beispiele sind das Recht auf Reparatur oder das in der Abstimmung
befindliche End-of-Vehicle-Gesetz.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft
zielt darauf ab, Materialien und Produkte in geschlossenen
Wertschöpfungskreisläufen zu halten. Probleme der linearen Wirtschaft
(„take, make, waste“) sollen vermieden werden. Kreislaufwirtschaft beginnt
nicht erst beim Recycling, sondern bestimmt die gesamte Wertschöpfung.
Dazu sind Innovationen auf verschiedenen Ebenen notwendig.
Viele Regelungen in Deutschland und der Europäischen Union wirken als
Impulsgeber für die Transformation zu zirkulären Geschäftsmodellen.
Beispiele sind das Recht auf Reparatur oder das in der Abstimmung
befindliche End-of-Vehicle-Gesetz, das dem Markt für wiederaufbereitete
Ersatzteile im Automobilsektor neue Chancen eröffnet. Erik G. Hansen,
Gründer und Vorstand des Institute of Integrated Quality Design (IQD) an
der Johannes Kepler Universität Linz, erklärt, warum die
Kreislaufwirtschaft europäischen Unternehmen einen strategischen Ansatz
bietet, um Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und wirtschaftlichen Erfolg
zu verbinden.
Potentiale der Kreislaufwirtschaft
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Materialien und
Produkte in geschlossenen Wertschöpfungskreisläufen zu halten. Probleme
der linearen Wirtschaft („take, make, waste“) sollen vermieden werden.
Technische Kreisläufe wie Wartung, Reparatur, Remanufacturing und
Recycling sowie biologische Kreisläufe, die Materialien in natürliche
Systeme zurückführen, sind wesentliche Säulen der Kreislaufwirtschaft.
Innovatives Produktdesign und neue Geschäftsmodelle
Kreislaufwirtschaft beginnt nicht erst beim Recycling, sondern bestimmt
die gesamte Wertschöpfung. Dazu sind Innovationen auf verschiedenen Ebenen
notwendig:
- Produktdesign: Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit stehen im
Fokus, wie beispielsweise beim modularen Ansatz von Fairphone.
- Produkt-Service-Systeme: Der Übergang vom Produktverkauf zu
dienstleistungsbasierten Modellen, etwa bei Hilti’s leasing-basiertem
Flottenmanagement für Werkzeuge, maximiert die Ressourcennutzung.
- Geschäftsmodelle: Unternehmen wie Caterpillar zeigen, wie durch die
Wiederaufbereitung und Rückführung von Produkten sowohl Kosten gesenkt,
als auch Marktführerschaft erreicht werden kann.
Beitrag zur EU-Taxonomie
Die EU-Taxonomie fördert Aktivitäten, die Umweltziele wie Klimaschutz und
Ressourcenschonung unterstützen. Unternehmen, die zirkuläre
Geschäftsmodelle integrieren, erfüllen nicht nur regulatorische
Anforderungen, sondern stärken auch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Durch die
Betonung des Dienstleistungscharakters von Reparatur, Recycling und
Wiederaufbereitung durch Arbeitskräfte vor Ort leistet die
Kreislaufwirtschaft auch einen Beitrag zu regionalem Wirtschaftswachstum
und sozialer Nachhaltigkeit. Unternehmen, die diesen Ansatz konsequent
verfolgen, setzen neue Maßstäbe in Ressourcenproduktivität und
Umweltverträglichkeit.