Parteiübergreifender Impuls für messbare Bildungsziele
Drei Bildungsministerinnen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und
Schleswig-Holstein haben in Berlin einen Vorschlag unterbreitet, wie
die Bildung in Deutschland bis 2035 verbessert werden kann.
Die
Ausgangspunkte für die Indikatoren sind in der Publikation „Bessere
Bildung 2035“ zu finden.
Die Bildungsministerinnen aus Baden-
Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein haben am 20.1.. 2025 in Berlin
einen Vorschlag unterbreitet, wie die Bildung in Deutschland bis 2035
verbessert werden kann. Sie benennen über Partei- und Ländergrenzen hinweg
konkrete Ziele für die Verbesserung von Schülerleistungen, die in den
nächsten zehn Jahren erreicht werden sollen. Ein solch abgestimmter
Vorschlag ist ein Novum in der Geschichte des deutschen
Bildungsföderalismus.
Dazu erklärt Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz:
„Schule muss sich wandeln: Sie muss immer mehr Lebensort werden, um ein
guter Lernort zu sein. Wir müssen allen Kindern Bildungschancen eröffnen
und technologischen Wandel für das Lehren und Lernen nutzbar machen. Mit
unserem Impuls zeigen wir: Gute und gerechte Bildung ist möglich, wenn wir
frei von Ideologie und Parteipolitik die großen Herausforderungen
gemeinsam anpacken. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche
Kraftanstrengung für die Bildung. Dazu haben wir Ziele festgelegt, die
parteiübergreifend und in allen Bundesländern Akzeptanz finden können und
für die wir auch die künftige Bundesregierung gewinnen wollen.“
Die Ziele nehmen folgende Aspekte in den Blick: die frühe Bildung, die
Kompetenz- und Leistungsentwicklung der Kinder und Jugendlichen, die
Bildungschancen und Schule als Lern- und Lebensort. Die Ziele sind mit
messbaren Indikatoren hinterlegt.
Karin Prien, Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, betont: „Wir müssen
die strategischen Bildungsziele in Deutschland in den Blick nehmen. Bund,
Länder und Kommunen müssen gemeinsam in ihren jeweiligen Zuständigkeiten
für die Bildung arbeiten. Die wesentlichen Indikatoren müssen im föderalen
Wettbewerb klar sein. Es muss zukünftig möglich sein, datenbasiert zu
steuern, und nicht nur Ziele zu messen, sondern auch Fortschritte
systematisch zu überprüfen und die Weiterentwicklung zu optimieren.“
Die drei Ministerinnen haben sich auf folgende Indikatoren (Auszug)
verständigt:
• Bildungsminimum absichern: 50 Prozent weniger Schülerinnen und
Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht
erreichen (Ziel des Startchancen-Programm)
• Bildungsniveau steigern: 20 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler,
die die Regelstandards in Deutsch und Mathematik erreichen oder
übertreffen
• Leistungsspitze fördern: 30 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler,
die die Optimalstandards in Deutsch und Mathematik erreichen
• Stärkung der Bildungsgerechtigkeit: Der Zusammenhang zwischen
sozialer Herkunft und Kompetenzen, identifiziert über den sozialen
Gradienten im IQB-Bildungstrend, sinkt um 20 Prozent.
• Abschlüsse absichern: 50 Prozent weniger Schulabgängerinnen und
Schulabgänger ohne ersten Schulabschluss
Die Ausgangspunkte für die Indikatoren sind im Vorschlag „Bessere Bildung
2035“ zu finden: https://www.wuebben-stiftung-b
bessere-bildung-2035/
Zu den Indikatoren erläutert Theresa Schopper, Bildungsministerin in
Baden-Württemberg: „Wir wollen mit unserem Vorschlag kurz vor der
Bundestagswahl zur Diskussion anregen und zugleich konkrete Vorschläge
liefern, wie wir das Bildungssystem in Deutschland gemeinsam verbessern
können.“
Der Prozess hin zum Vorschlag „Bessere Bildung 2035“ wurde von der Wübben
Stiftung Bildung moderiert. Die Stiftung ist zudem Herausgeberin der
begleitenden Publikation, in der die erarbeiteten Inhalte detailliert
vorgestellt und gerahmt werden. Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der
Wübben Stiftung Bildung, erklärt dazu: „Bisher war die Bildungspolitik
zwischen den Ländern in ihrer Zielsetzung unabgestimmt und messbare Ziele
über Landesgrenzen hinweg nicht vorhanden. Dieses Land hat eine
Verantwortung für alle Kinder und Jugendlichen und deren Bildungserfolg.
Deswegen ist es unerlässlich, dass sich die Bundesländer, unabhängig von
ihrer Eigenständigkeit, für die Erreichung von klaren Zielen gemeinsam
verantwortlich fühlen und entsprechend handeln.“
Über die Wübben Stiftung Bildung
Die 2013 gegründete Wübben Stiftung Bildung ist eine private
Bildungsstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Ihre Vision ist es, dass alle
Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte
Bildungschancen erhalten. Dafür ist ein Bildungssystem notwendig, das
genau das besser gewährleisten kann. Um dieser Vision näher zu kommen,
berät, begleitet und unterstützt die Wübben Stiftung Bildung Akteure des
Bildungssystems bei der Weiterentwicklung von Schulen im Brennpunkt.
https://www.wuebben-stiftung-b
Originalpublikation:
https://www.wuebben-stiftung-b
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