Echokardiografie: Neue DEGUM-Leitlinie stärkt Qualität der Herzdiagnostik – für mehr Patientensicherheit
Ultraschallexperten stellen neue Standards auf einer Online-
Pressekonferenz am 1.10. 2025 vor
Ob in der Notaufnahme, im Operationssaal oder auf der Intensivstation -
die transthorakale Echokardiografie (TTE) ist heute das am häufigsten
eingesetzte nichtinvasive Verfahren zur Beurteilung von Herzstruktur und
-funktion.
Doch bislang fehlten verbindliche Standards zur Durchführung
und Auswertung dieser zentralen Methode. Eine neue S2k-Leitlinie, die
unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der
Medizin e. V. (DEGUM) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie -
Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) entstanden ist, definiert nun
zentrale Standards.
Darin sind erstmals strukturierte Abläufe, Mindestanforderungen und
Qualitätskriterien für die TTE beschrieben. Die Leitlinie markiert damit
einen wichtigen Fortschritt für mehr Sicherheit und Vergleichbarkeit in
der Herzdiagnostik. Vorgestellt und diskutiert wird sie am kommenden
Mittwoch, den 1. Oktober – dem Internationalen Tag des älteren Menschen –
auf einer Online-Pressekonferenz der DEGUM. Denn gerade ältere Menschen
leiden häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sodass eine zuverlässige
Ultraschalldiagnostik für ihre Versorgung besonders wichtig ist. Alle
Interessierten können sich hier zur Pressekonferenz anmelden.
(Hier geht es zur Onlineversion der Pressemeldung:
https://www.degum.de/presse/pr
/echokardiografie-neue-degum-l
herzdiagnostik-fuer-mehr-patie
„Der Herzultraschall ist ein zentrales Werkzeug der Inneren Medizin, das
schnelle, belastbare und klinisch relevante Aussagen ermöglicht –
vorausgesetzt, er wird korrekt durchgeführt“, erklärt DEGUM-Experte
Privatdozent Dr. Jan Knierim, Koordinator der Leitlinie und Chefarzt für
Innere Medizin und Kardiologie am Sana Paulinenkrankenhaus Berlin. „Ein
besonderer Vorteil ist, dass die Echokardiografie jederzeit verfügbar,
schmerzfrei und frei von Risiken wie einer Strahlenbelastung ist. Damit
sie ihr volles Potenzial entfalten kann, braucht es qualifizierte
Untersuchende und klare Standards.“ Die Leitlinie beschreibt detailliert,
welche Schnittbilder bei einer vollständigen TTE zu erheben sind – etwa
zur Beurteilung von Kammergrößen, Klappenfunktion, systolischer und
diastolischer Herzleistung oder des Herzbeutels. Auch zur
Geräteeinstellung, Bildvermessung und Befunderstellung gibt sie konkrete
Empfehlungen.
Herzultraschall kann in Notfallsituationen Leben retten
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der fokussierten Echokardiografie, die
in Notfallsituationen - wie Reanimationen oder akuter
Kreislaufinstabilität - entscheidend sein kann. „In kritischen Situationen
lassen sich mit gezieltem Herzultraschall zentrale Fragen klären, etwa ob
sich ein Herzbeutel mit Flüssigkeit gefüllt hat – also ein Perikarderguss
vorliegt – oder ob eine relevante Pumpfunktionsstörung besteht“, so
Knierim. „Die neue Leitlinie stellt sicher, dass solche Untersuchungen
strukturiert und qualitätsgesichert erfolgen – auch unter Zeitdruck.“ Die
fokussierte Echokardiografie ersetzt dabei nicht die vollständige
Untersuchung, sondern dient als rasche Ersteinschätzung mit unmittelbarer
therapeutischer Relevanz.
Ausbildung stärken – Qualität sichern
Da die Aussagekraft des Ultraschalls maßgeblich von der Expertise der
untersuchenden Person abhängt, versteht sich die Leitlinie zugleich als
Instrument zur Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildung. „Ein
fundierter Umgang mit dem Herzultraschall gehört heute zur Basiskompetenz
vieler internistischer, kardiologischer und intensivmedizinischer
Fachbereiche – die neue Leitlinie schafft hier erstmals eine einheitliche
Grundlage“, betont Knierim. „Nur wenn Bilder und Messungen nach klaren
Kriterien durchgeführt werden, sind Ergebnisse vergleichbar – und damit
verlässlich genug, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten.“
Die neue Leitlinie „Transthorakale Echokardiographie“ stellt einen
wichtigen Fortschritt für die Herzmedizin dar. Einheitliche Standards
schaffen Vertrauen, verbessern die Qualität der Diagnostik und ermöglichen
eine noch gezieltere Therapieentscheidung. Gerade ältere Patientinnen und
Patienten profitieren von dieser Qualitätssteigerung, da ihre häufig
komplexen Herz-Kreislauf-Erkrankungen so schneller und sicherer erkannt
und behandelt werden können.
Abrufbar ist die Leitlinie unter:
https://register.awmf.org/de/l
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Terminhinweis:
Online-Pressekonferenz am 01. Oktober 2025, 11:00 bis 12:00 Uhr
Hirn. Herz. Bauch. Ultraschall deckt stille Gefahren auf
Wie moderne Sonografie frühzeitig lebensbedrohliche Erkrankungen erkennt
Alle wichtigen Informationen finden Sie hier:
https://www.degum.de/presse/pr
degum-2025.html