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Tipps der DGOU: Bewegung schützt vor Wintersteifigkeit

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Wer auch in der kalten Jahreszeit aktiv bleibt, schützt seine Gelenke am
besten, rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
(DGOU) anlässlich des Tags der älteren Generation. Schon ein täglicher
Spaziergang im Herbst hält beweglich und beugt Beschwerden vor.

 Gerade wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, berichten viele ältere Menschen
über Steifigkeit in Muskeln und Gelenken. Besonders betroffen sind
Menschen mit Arthrose oder Rheuma.

Tag der älteren Generation am 1. Oktober

Fachleute sprechen von „Wintersteifigkeit“ – Beschwerden, die sich durch
Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Morgensteifigkeit äußern und
oft auch den Kreislauf betreffen. „Sich bewegen ist das wirksamste Mittel,
um diesen Problemen vorzubeugen. Schon kleine Routinen im Alltag machen
einen großen Unterschied“, sagt DGOU-Präsident Prof. Dr. Christoph H.
Lohmann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg.

DGOU-Tipps gegen Wintersteifigkeit
•       Täglich bewegen: Spaziergänge, Gymnastik oder Training am Gerät
•       Aufwärmen nicht vergessen: vor jeder Aktivität Muskeln und Gelenke
langsam mobilisieren
•       Richtig kleiden: mehrschichtige Kleidung, warme Schuhe und
Handschuhe
•       Wärme nutzen: Wärmflaschen, Pads oder Saunagänge können
Beschwerden lindern.
•       Frühzeitig handeln: bei anhaltenden oder plötzlichen Beschwerden
ärztlichen Rat einholen

Warum Beschwerden im Herbst zunehmen
Sinkende Temperaturen und feuchte Witterung setzen Muskeln und Gelenken
zu: Die Durchblutung nimmt ab, Bänder und Sehnen werden steifer und auch
die Gelenkflüssigkeit verändert sich. Kalte Feuchtigkeit führt zur
Schwellung der Gelenke und Luftdruckschwankungen können den Druck im
Gelenkinneren beeinflussen und Schmerzen auslösen. Manchmal reagieren die
Blutgefäße in der Kälte unregelmäßig. Sie ziehen sich zu stark zusammen
oder erweitern sich zu wenig, was zu Blutdruckschwankungen führt.
„Besonders gefährdet sind Menschen mit Arthritis, Arthrose, Rheuma oder
Erkrankungen der Muskulatur und Sehnen. Bei Kälte, Nässe und weniger
Bewegung verschärfen sich ihre Probleme erheblich. Aber auch Patientinnen
in den Wechseljahren sowie Menschen mit Über- oder Untergewicht leiden
häufiger stärker“, sagt Lohmann.

Bewegung ist die beste Vorbeugung
Regelmäßige Bewegung stärkt Muskeln, hält Gelenke geschmeidig und fördert
die Durchblutung. „Schon kleine tägliche Einheiten wie Spaziergänge,
Gymnastik oder leichtes Gerätetraining können Beschwerden vorbeugen.
Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Walking oder
Physiotherapieübungen sind besonders geeignet. Sie helfen, Beweglichkeit
und Kraft auch in der dunklen Jahreszeit zu erhalten und das Risiko für
Schmerzen oder Stürze deutlich zu senken“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny,
stellvertretender Generalsekretär der DGOU und Chefarzt der Abteilung für
Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. Wichtig
ist, den Körper vor jeder Aktivität aufzuwärmen. Gleichmäßige Bewegungen
wie lockeres Gehen, Radfahren auf dem Heimtrainer oder leichte Gymnastik
bereiten Muskeln und Gelenke optimal vor. Erst wenn der Körper
„warmgelaufen“ ist, verträgt er auch Sportarten mit schnellen Stopps oder
Richtungswechseln. Bei Aktivitäten im Freien empfiehlt sich, die Atemwege
mit Schal oder Tuch zu schützen, da die Bronchien empfindlich auf kalte
Luft reagieren.

Folgen von Bewegungsmangel
Wer sich in der dunklen Jahreszeit zu wenig bewegt, hat nicht nur mit
Wintersteifigkeit zu tun, sondern baut auch Muskelkraft und
Koordinationsvermögen ab. Das erhöht das Risiko für Stürze und
Folgeerkrankungen wie Osteoporose. Auch Blutfettwerte und Herz-Kreislauf-
Beschwerden können zunehmen. Häufig geraten Betroffene in eine
Schmerzspirale: Schmerzen führen zu weniger Bewegung – und weniger
Bewegung wiederum verstärkt die Schmerzen.

Wärme schützt vor Beschwerden
Wärme unterstützt den Körper dabei, beweglich zu bleiben. Denn wenn
Gelenke oder Muskeln auskühlen, werden sie schlechter durchblutet und
dadurch schneller steif oder schmerzen eher. Das bewährte
„Zwiebelschalenprinzip“ sorgt dafür, dass Kleidung je nach Aktivität
angepasst werden kann. Funktionale, atmungsaktive und wetterfeste Kleidung
verhindert Auskühlung, ohne dass man ins Schwitzen gerät. Besonders
wichtig sind warme Schuhe, Socken, Handschuhe und eine Mütze, um
Wärmeverluste zu vermeiden. „Auch Wärmeanwendungen helfen. Studien
zeigen1, dass regelmäßige Saunagänge die Durchblutung fördern, die
Elastizität der Gefäße verbessern und den Blutdruck senken. Zuhause sorgen
Wärmflaschen, Heizkissen oder Wärmepads für Entlastung“, sagt Lohmann.
Zusätzliche Unterstützung bieten heizbare Einlagen, Handschuhe oder
Rückengurte sowie durchblutungsfördernde Cremes.

Wann ärztlicher Rat nötig ist
Wenn Schmerzen nicht eindeutig durch Kälte oder nasses Wetter erklärt
werden können, mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind oder plötzliche
Bewegungseinschränkungen auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt
werden. Am besten wenden sich Betroffene an eine Fachärztin oder einen
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dort kann abgeklärt werden,
ob eine Erkrankung wie Arthrose, Rheuma oder eine andere Ursache vorliegt.
Je nach Befund kommen Physiotherapie, Wärmeanwendungen und gezielte
Übungen zum Einsatz. Kurzfristig können auch Medikamente oder manuelle
Therapien helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit
wiederherzustellen.

Referenzen:
1) Studie: Hinonen I, et al, 2015 American Journal Physical Regulation

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