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Religionen sind bedeutend für den Umgang mit Klimawandel und Hunger“

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US-Anthropologin Naveeda Khan von Johns Hopkins University spricht am
Exzellenzcluster „Religion und Politik“ – Vortrag über die Bedeutung von
Religion für den Umgang mit Folgen des Klimawandels wie Hunger –
COP29-Beobachterin der Delegation von Bangladesch kommt nach Münster –
Öffentlicher Abendvortrag in englischer Sprache am kommenden Dienstag

Die US-Anthropologin Naveeda Khan von der Johns Hopkins Universität
spricht kommenden Dienstag am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der
Uni Münster über das komplexe Wechselverhältnis von religiösen
Traditionen, Klimawandel und die Erfahrung von Hunger. „Religiöse
Traditionen waren und sind immer auch mit Vorstellungen vom Verhältnis des
Menschen zu seiner natürlichen Umwelt verbunden“, erläutert Anthropologin
Dorothea Schulz vom Exzellenzcluster, die die ursprünglich aus Bangladesch
stammende Naveeda Khan gemeinsam mit Jelena Radovanović, Roii Ball und
Nandagopal Menon eingeladen hat. „Im Zuge des Klimawandels gewinnen
religiöse Traditionen oft an Bedeutung, weil sie den täglichen Umgang der
Menschen mit krisenhaften Klimafolgen wie dem Hunger erleichtern oder auch
erschweren können.“ Khan beleuchtet dies am Beispiel der muslimischen
Bevölkerung entlang des südasiatischen Flusses Jamuna in Bangladesch.

„Khans Forschungen zeigen, wie religiöse Interpretationen etwa des Islams
den spirituellen und körperlichen Umgang mit Hungersnöten prägen, und auch
Gefühle der Zugehörigkeit zu einer Flusslandschaft beeinflussen, die den
desaströsen Veränderungen des Klimawandels ausgesetzt ist.“ Der Vortrag
unter dem Titel „Ensouling Hunger“ („Dem Hunger eine Seele geben“) am 10.
Dezember 2024 beginnt um 18.15 Uhr in der Johannisstraße 1, Raum JO 01.
Die Veranstaltung ist Teil der Forschungen der interdisziplinären
Arbeitsgruppe „Religious Landscapes and Environmental Devotion“
(„Religiöse Landschaften und sakralisierte Umwelt“), die am
Exzellenzcluster zum Verhältnis von Religion, Landschaft und Umwelt
forscht.

Die Forschungen von Naveeda Khan zum Verhältnis von Religionen, Umwelt und
Klima stehen im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Versuchen, die
globale Erderwärmung international zu bekämpfen. Zuletzt nahm Khan als
Beobachterin der Delegation von Bangladesch an der 29. UN-
Weltklimakonferenz COP29 in Baku in Aserbaidschan teil, die die
Vertreterinnen und Vertreter mehrerer armer Länder und Inselstaaten unter
Protest gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Zusagen der westlichen
Industrienationen zur Bekämpfung des Klimawandels zeitweise verließen.

In ihrem Buch „In Quest of a Shared Planet: Negotiating Climate from the
Global South“ („Auf der Suche nach einem gemeinsamen Planeten:
Klimaverhandlungen aus der Sicht des Globalen Südens“, Fordham University
Press, 2023) legt Khan eine differenzierte Analyse der Weltklimapolitik
vor. Basierend auf ihren Erfahrungen mit neun Weltklimakonferenzen zeigt
sie, warum Länder des Globalen Südens an langwierigen Klimaverhandlungen
teilnehmen und welche Erzählungen, Politikstile und Strategien bei den
Verhandlungen leitend waren. (tec/vvm)

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