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Über die Neandertaler und wie sie in uns weiterleben: Leopoldina- Weihnachtsvorlesung von Nobelpreisträger Svante Pääbo

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Mit der fast vollständigen Entschlüsselung des Erbguts des Neandertalers,
eines vor rund 40.000 Jahren ausgestorbenen Verwandten des modernen
Menschen (Homo sapiens), gelang Prof. Dr. Svante Pääbo und seinem Team
2010 eine Sensation.

Sie konnten nachweisen, dass es mehrfachen Genfluss
zwischen den Neandertalern und den frühen modernen Menschen gab. Auch
heute noch lassen sich die genetischen Einflüsse des Neandertalers im
menschlichen Genom nachweisen. Welche physiologischen und medizinischen
Konsequenzen sich daraus ergeben, wird Pääbo in der diesjährigen
Weihnachtsvorlesung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
am Freitag, 13. Dezember in Halle (Saale) erläutern.

Leopoldina-Weihnachtsvorlesung von Prof. Dr. Svante Pääbo
„Über die Neandertaler und wie sie in uns weiterleben“
Freitag, 13. Dezember 2024, 18:00 Uhr
Festsaal der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

In dem Vortrag spricht Pääbo über seine Arbeit an der Sequenzierung der
Genome von Neandertalern und Denisovanern. Der Denisova-Mensch ist mit den
Neandertalern verwandt. Durch Pääbos Forschung konnte nachgewiesen werden,
dass es sich um eine eigenständige dritte Menschengruppe neben dem
Neandertaler und dem Homo sapiens handelt. Bewohnerinnen und Bewohner von
Ozeanien tragen etwa vier Prozent Denisovaner-DNA in ihrem Erbgut. Pääbo
wird erläutern, inwiefern archaische Genvarianten zum Beispiel die
Schmerzempfindlichkeit oder das Risiko einer schweren Erkrankung bei einer
Infektion mit SARS-CoV-2 beeinflussen. Darüber hinaus wird er beschreiben,
wann und wie es zu den genetischen Variationen kam, die den modernen
Menschen von seinen Vorfahren unterscheiden.

Svante Pääbo ist ein schwedischer Molekularbiologe und Paläogenetiker. Er
gilt als Begründer der Paläogenetik, die genetische Proben fossiler und
historischer Überreste analysiert. Pääbo entwickelte Analysetechniken, mit
denen er unter anderem das Genom des Neandertalers entschlüsseln konnte.
Für die Ermittlung des Anteils von Genen des Neandertalers und anderer
ausgestorbener Hominiden im Erbgut des heutigen Menschen erhielt er 2022
den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Pääbo lebt seit 1997 in
Leipzig und ist Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre
Anthropologie. Seit 1999 arbeitet er als Honorarprofessor an der
Universität Leipzig im Lehrbereich Genetik und evolutionäre Biologie.
Schon vor Erhalt des Nobelpreises wurde Pääbo für seine Forschung vielfach
ausgezeichnet. Seit 2001 ist er Mitglied der Leopoldina in der Sektion
Humangenetik und Molekulare Medizin.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, richtet sich an alle
Interessierten und wird auch online übertragen. Der Eintritt ist frei. Das
vollständige Programm und die Links zur erforderlichen Anmeldung sowie zum
Livestream sind auf der Website der Leopoldina abrufbar:
https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3208/

Journalistinnen und Journalisten, die an der Veranstaltung teilnehmen
möchten, melden sich bitte per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an.

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