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5 Jahre Fraunhofer IEG - Wir gestalten die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft

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Wärmewende, Sektorenkopplung, Strukturwandel: Gleich drei große
gesellschaftliche Themen verweben sich in der Gründungsgeschichte der
Fraunhofer IEG.

Seit nun fünf Jahren bringt es seine Kompetenzen in die
Transformation der Energiesysteme ein – bei Industrie, Energieversorgern,
Netzbetreibern und in öffentlichen Forschungsprojekten gleichermaßen. Am
1. Dezember 2019 nahm es in der Lausitz und in der Rhein-Ruhr-Region seine
Forschungsaktivitäten auf und setzte so einen Beschluss des Bundestages im
Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes um.

»Wir sind ein Kind des Kohleausstieges, und bereiten den Weg zur
nachhaltigen Energieversorgung für Industrie und Kommunen und zur
Transformation der Energieinfrastrukturen« erläutern Prof. Rolf Bracke und
Prof. Mario Ragwitz, die beiden Gründungdirektoren der Fraunhofer-
Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. »Mit unseren
Partnern aus der Wirtschaft und der öffentlichen Hand identifizieren wir
Projekte mit großer Relevanz für den Klimaschutz, machen echte Anwendungen
möglich und gestalten die Energiewende.«

»Die Energiewende stellt eine wesentliche Herausforderung unserer Zeit dar
und kann nur durch die gezielte Förderung und Weiterentwicklung neuer
technologischer Energiesystem-Ansätze und wissenschaftlicher Ideen
erfolgreich umgesetzt werden«, erklärt Prof. Holger Hanselka, Präsident
der Fraunhofer-Gesellschaft. »Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 widmet sich
die Fraunhofer IEG dieser Aufgabe und treibt energiewirtschaftliche Themen
voran, indem sie aktiv an der Gestaltung der Energiewende mit ihren
Partnern beteiligt ist. Innerhalb von fünf Jahren wurden nicht nur die
gesetzten Ziele und Kennzahlen erreicht, sondern die Fraunhofer IEG hat
sich auch als wertvoller Impulsgeber für die energieintensive Industrie,
Energieversorger und Kommunen etabliert, indem sie zentrale Aspekte der
anwendungsnahen Forschung zur Energiewende abdeckt.«

Im fünften Jahr ihres Bestehens bilden rund 290 Mitarbeitende das
schlagkräftige Team der Fraunhofer IEG. Sie konnten im letzten
Wirtschaftsjahr rund 16 Millionen Euro für Forschungsprojekte bei
Wirtschaft und öffentlicher Hand einwerben. 28 Mitarbeitende der
Fraunhofer IEG bringen sich in die Lehre bei 11 Hochschulpartnern ein,
darunter die RWTH Aachen, die TU Berlin, BTU Cottbus und die Ruhr
Universität Bochum. Rund 90 Fachveröffentlichungen, rund 60 Masterarbeiten
und circa 20 Promotionen pro Jahr gehören zum wissenschaftlichen Output
des Instituts. Die Hauptstandorte sind Bochum und Cottbus, weitere
Standorte sind mittlerweile Aachen, Jülich, Karlsruhe, Weisweiler und
Zittau.

»Unser Dank geht natürlich an die Fördermittelgeber im Bund und bei den
Ländern Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen für die finanzielle
Basis und die konstruktive Begleitung des nicht immer geradlinigen Weges«,
blicken Ragwitz und Bracke auf die fünfjährige Aufbauphase zurück. »Doch
die echte Aufbauarbeit hat das Wissenschafts- und Verwaltungspersonal der
Fraunhofer IEG geleistet. Sie haben den dynamischen Aufbau als
Herausforderung angenommen und mit viel Einsatz und Kreativität im Sinne
des Instituts gestaltet. Ihnen gilt unser persönlicher Dank.«

Mittlerweile hat das Team der Fraunhofer IEG sichtbare Impulse für die
Akteure in der Wärmewende, der Wasserstoffwirtschaft und in den
Strukturwandelregionen gesetzt. Es hat die Roadmaps zur Weiterentwicklung
der Tiefengeothermie, der oberflächennahen Geothermie, der
Wasserstoffwirtschaft und der Großwärmepumpen (mit-)herausgegeben. Es hat
beispielsweise die Geothermie-Allianz der Stadtwerke in NRW und die
Geoenergieallianz der Forschungspartner in Berlin und Brandenburg
mitgegründet. Es arbeitet in nationalen und internationalen Großprojekte
zur Wasserstoff-Infrastruktur und -wirtschaft nicht nur in Deutschland,
sondern auch in Südafrika, Australien und der MENA-Region. In
Zentralamerika unterstützt es bei der Projektierung von Geothermie-
Kraftwerken und in Südamerika bei der Suche nach kritischen Energie-
Rohstoffen wie Lithium. Es berät Bundestag, Landtage und Ministerien zu
seinen Forschungsthemen. Und nicht zuletzt schafft es in seinen Projekten
Leuchtturm-Anlagen und Prototypen für die Wärmeversorgung der Zukunft.

Die Palette der Forschungsprojekte, die das Team der Fraunhofer IEG
umsetzt, ist breit. Ein Ausschnitt:
Im Referenzkraftwerk Lausitz RefLau koordiniert es Forschung und
Entwicklung zur Wasserstoff-Rückverstromung.
Im Open Data Hub ODH erstellt es für Architekten und Planer Werkzeuge zur
Sektorenkopplung.
In DGE-Rollout wurde eine Hochtemperatur-Wärmepumpe in das Bochumer
Fernwärmenetz eingebunden und eine Erkundungsbohrung für Tiefengeothermie
im Rheinland vorbereitet.
In FernWP begleitet es ein Großwärmepumpekonzept für das Cottbusser
Fernwärmenetz.
In der Transformationsstudie der Region Hoyerswerda, Weißwasser und
Spremberg zeichnet es eine Blaupause für die Wärmeplanung vieler Kommunen.
Mit der patentierten Mikro-Bohrturbine MTD hat einen es einen Untergrund-
Wärmespeicher in Bern sowie Wasserhaltungsmaßnahmen an der Ruhr erbohrt
und im Deep-MTD-Projekt steigert es die Wirtschaftlichkeit von Geothermie-
Tiefbohrungen.

Parallel hat die Fraunhofer IEG eine moderne Forschungs- und
Entwicklungsinfrastruktur eingerichtet. Dazu zählen:
die Forschungs- und Erprobungsanlage für Großwärmepumpen FoEr-MW in
Cottbus,
die Laboranlage Sektorengekoppelte Verwertung der PEM-Elektrolyseprodukte
LA-SeVe in Zittau,
der Bohrloch- und Geofluid-Simulator match.BOGS in Bochum,
das Reallabor Rheinland mit Untergrundobservatorium samt
Erprobungsbohrplatz in Weisweiler und
das Reallabor TRUDI mitsamt
Großwärmepumpen-Tandem mit Bergwerks-Grubenwasserspeicher,
Erdwärmesondenfeld mit Schrägbohrtechnik GeoStar,
Nahwärmenetz zur Heizung und Kühlung mit Grubenwasser auf dem
Gewerbegebiet Mark51°7 und
die Testumgebung für Bohrlochwerkzeuge in Bochum.

Fraunhofer IEG hat eine Geschichte mit Zukunft

Die Bundesregierung hatte im Sommer 2018 die Kommission „Wachstum,
Strukturwandel und Beschäftigung“ eingesetzt, die in ihrem
Abschlussbericht vom Januar 2019 einen konkreten Plan für eine
schrittweise Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung bis
spätestens 2038 vorgeschlagen hatte. Zudem verabschiedete die Kommission
in Abstimmung mit den betroffenen Ländern Vorschläge für wirtschaftliche,
soziale und strukturpolitische Begleit- und Unterstützungsmaßnahmen. Diese
Vorschläge wurden mit dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (StStG)
umgesetzt und sahen unter anderem die Gründung der Fraunhofer IEG vor.

Am 1.12.2019 nahm Fraunhofer IEG offiziell seinen Betrieb auf. Die
wissenschaftliche und administrative Kompetenz sowie die
Forschungsinfrastruktur des Internationalen Geothermiezentrums Bochums GZB
wurde zeitnah in das neue Institut überführt, der Einrichtungsteil zu
Energieinfrastrukturen in Cottbus, Jülich und Zittau gegründet. Als
Gründungsdirektoren übernahmen Rolf Bracke, ehemals Leiter des GZB, und
Mario Ragwitz, damals stellvertretende Leitung am Schwesterinstitut
Fraunhofer ISI: »Dank der strukturellen und institutionellen Aufbaumittel
von Bund und Ländern konnten wir sehr schnell ein schlagkräftiges Team
aufbauen und waren auch rasch bei der Akquise von Aufträgen der Wirtschaft
sowie über Projektförderungen der öffentlichen Hand erfolgreich.«
Mittlerweile berät Fraunhofer IEG regelmäßig Stadtwerke, Energieversorger,
Netzbetreiber und energieintensive Industrie ebenso wie die
Immobilienwirtschaft, Technische Gebäudeausrüster und Quartiersentwickler.
»Um bis 2045 unsere gesellschaftlichen Klimaziele umzusetzen, müssen wir
alle heute die Weichen stellen. Wir sind stolz mit der Fraunhofer IEG hier
Beratung, Analyse und wo nötig Umsetzung anbieten zu können, um die
klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft zu entwickeln.«

<<Weiterführender Links
Links zu den Forschungsprojekten:
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2023
/referenzkraftwerk-lausitz.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/odh-juelich.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/dge-rollout.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/fernwp.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2023
/fernwaermenetze-wichtiger-baustein-der-waermewende-in-der-lausitz.html


Links zu den Infrastrukturen:
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/forschung-technologien/forschungsanlage-
erprobungsanlage-industrielle-waermepumpen.html

https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2024
/versuchsanlage-zittau.html

https://www.ieg.fraunhofer.de/de/forschung-technologien/geotechnikum.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/forschung-technologien/reallabore.html
#Referenzkraftwerk-Lausitz-Reallabor-der-Energiewende
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/forschung-technologien/reallabore.html
#Reallabor-Rheinland
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/forschung-technologien/reallabore.html
#Reallabor-TRUDI
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/gross-
waermepumpe-waermewende.html

https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2023
/energiekonzept-grubenwasser-mark51-7.html

https://www.ieg.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/2024/geostar2.html
https://www.ieg.fraunhofer.de/de/referenzprojekte/deep-mtd.html

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