Leopold Ranke – Viadrina erinnert mit Symposion an den Begründer der deutschen Geschichtswissenschaft
Vor 200 Jahren schrieb der Frankfurter Oberlehrer Leopold Ranke sein
Erstlingswerk mit dem Titel „Geschichten der romanischen und germanischen
Völker" – ein Buch, das ihm den Ruf als Begründer der deutschen
Geschichtswissenschaft eintrug.
An diesen einflussreichen Bürger von
Frankfurt (Oder) erinnert ein ganztägiges Symposion, das am Freitag, dem
13. Dezember, an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
stattfindet.
Die Tagung verbindet die Würdigung von Rankes Erstlingswerk mit dem Blick
auf seine Oberlehrertätigkeit am Friedrichs-Gymnasium, seine Einbindung in
die Frankfurter Stadtgesellschaft und die Wirtschafts- und
Sozialgeschichte der Stadt Frankfurt (Oder). Interessierte sind herzlich
eingeladen, an der Tagung im Senatssaal der Viadrina, Große Scharrnstraße
59, Raum 109, teilzunehmen.
Der 1795 geborene Historiker Leopold Ranke lebte ab 1818 in Frankfurt
(Oder) und lehrte am städtischen Friedrichs-Gymnasium Altphilologie und
Geschichte. In dem in Frankfurt (Oder) entstandenen Buch „Geschichten der
romanischen und germanischen Völker“ beschreibt er den Machtkampf
europäischer Staaten im 15. und 16. Jahrhundert. Die Veröffentlichung
bedeutete seinen Durchbruch als Historiker und führte zur Berufung an die
Berliner Universität. „Abgesehen von Heinrich von Kleist dürfte keine
Persönlichkeit der Frankfurter Stadtgeschichte eine ähnlich weltweite,
über zweihundert Jahre bis heute andauernde Wirkung erfahren haben“, sagt
Prof. Dr. Reinhard Blänkner, emeritierter Professor für Neuere Geschichte
und Kulturgeschichte an der Viadrina und Organisator der Tagung.
Auf dem Programm des Symposions stehen Vorträge und Gespräche, unter
anderem mit Dr. Denny Becker, Leiter des Stadtarchivs Frankfurt (Oder),
Prof. Dr. Matthias Asche, Historiker an der Universität Potsdam, sowie
Vertretern der Ranke-Gesellschaft, Prof. Dr. Johannes Süßmann von der
Universität Paderborn und Prof. Dr. Santi di Bella von der Universität
Palermo.
Im Rahmen des Symposions wird um 13.30 Uhr an der Oderpromenade 8 in
Frankfurt (Oder) eine Gedenktafel für Leopold Ranke enthüllt. Am früheren
Standort des Friedrichs-Gymnasiums soll sie künftig an Ranke erinnern.
Initiiert und finanziert wurde die Tafel von Prof. Dr. Gangolf Hübinger
und Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger im Rahmen des Projektes „Frankfurter
Köpfe“ der Netzwerkstatt Frankfurt (Oder).