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Zukünftige Gefahr durch Temperaturextreme und Luftverschmutzung

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Jährlich 30 Millionen Todesfälle durch abnorme Temperaturen und
Luftverschmutzung bis zur Jahrhundertwende prognostiziert.

Für etwa 20
Prozent der Weltbevölkerung stellen Extremtemperaturen ein größeres Risiko
dar als die Luftverschmutzung.

Die jährliche Sterblichkeitsrate durch Luftverschmutzung und extreme
Temperaturen könnte bis Ende des 21. Jahrhunderts auf 30 Millionen
ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie unter
Leitung des Max-Planck-Instituts für Chemie. Die auf numerischen
Simulationen basierenden Forschungsergebnisse zeichnen ein
besorgniserregendes Bild: Todesfälle durch Luftverschmutzung könnten sich
verfünffachen, während die temperaturbedingte Sterblichkeit siebenmal
höher ausfallen könnte. Damit würden extreme Temperaturen für mindestens
20 Prozent der Weltbevölkerung ein größeres Gesundheitsrisiko darstellen
als Luftverschmutzung.

Die Studie zeigt erhebliche regionale Unterschiede bei den zukünftigen
Sterberaten. Die höchsten werden in Süd- und Ostasien aufgrund der
alternden Bevölkerung erwartet, wobei die Luftverschmutzung als
Todesursache weiterhin eine große Rolle spielt. In einkommensstarken
Regionen wie Westeuropa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum
zeichnet sich hingegen ein anderer Trend ab: Hier werden zunehmend mehr
Menschen an extremen Temperaturen als an verschmutzter Luft sterben. In
den Vereinigten Staaten, England, Frankreich, Japan und Neuseeland sterben
bereits heute mehr Menschen an abnormen Temperaturen als an
Luftverschmutzung. Diese Entwicklung wird sich auch in Ländern Mittel- und
Osteuropas, wie Polen und Rumänien, sowie in Teilen Südamerikas, wie
Argentinien und Chile, fortsetzen.

Die Forscher:innen stützen ihre Berechnungen auf Projektionen von 2000 bis
2090, die sie in Zehnjahresintervallen analysierten. „Im Jahr 2000 starben
rund 1,6 Millionen Menschen aufgrund extremer Temperaturen, sowohl durch
Kälte als auch Hitze. Bis Ende des Jahrhunderts steigt diese Zahl im
wahrscheinlichsten Szenario auf 10,8 Millionen, also auf rund das
Siebenfache. Wegen Luftverschmutzung starben im Jahr 2000 etwa 4,1
Millionen. Bis Ende des Jahrhunderts steigt diese Zahl auf 19,5 Millionen,
also auf rund das Fünffache“, erklärt Dr. Andrea Pozzer, Gruppenleiter am
Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und außerordentlicher Professor am
Cyprus Institute in Nikosia, Zypern. Im wahrscheinlichsten Szenario gehen
die Modellierungen von einem moderaten Fortschritt beim Klimaschutz aus.

„Der Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem; er bedroht direkt die
öffentliche Gesundheit“, sagt Andrea Pozzer. Jean Sciare, Direktor des
Forschungszentrums für Klima und Atmosphäre des Cyprus Institute und
Mitautor der Studie, ergänzt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie
wichtig es ist, jetzt zu handeln, um künftige Verluste an Menschenleben zu
verhindern.“

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