Extremismusprävention, Demokratieförderung und politische Bildung durch Evaluation stärken: PrEval Monitor übergeben
Am 14. November 2024 wird in Berlin der erste PrEval Monitor an Juliane
Seifert, Staatssekretärin beim Bundesministerium des Innern und für
Heimat, überreicht. Mit der Übergabe stellt der Forschungsverbund PrEval
die Ergebnisse eines intensiven mehrjährigen Austauschs zwischen
Wissenschaft und Fachpraxis vor. Ziel des Monitors ist es, die
Qualitätssicherung in den Bereichen Extremismusprävention,
Demokratieförderung und politische Bildung sicherzustellen und
Empfehlungen für Mittelgeber, Politik, Verwaltung und Praxis
auszusprechen. Die öffentliche Präsentation des Monitors findet im
Berliner VKU Forum am 14. November, 13:00 Uhr, im Rahmen des diesjährigen
PrEval-Fachtages statt.
Der 2020 gegründete Forschungs- und Transferverbund PrEval
(https://preval.hsfk.de/forsch
und Qualitätssicherung in der Extremismusprävention, Demokratieförderung
und politischen Bildung: Analyse, Monitoring, Dialog) wird vom
Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert und bringt
Forschung, Verwaltung und Fachpraxis zusammen. Unter den 16
Partnerorganisationen sind Akteure wie das Bundesamt für Flüchtlinge und
Migration, die Amadeu Antonio Stiftung oder das Violence Prevention
Network.
Für den aktuellen Monitor (https://preval.hsfk.de/publik
monitor) hat PrEval seit 2022 Kapazitäten, Ressourcen und Bedarfe im
Bereich der Evaluation für Extremismusprävention, Demokratieförderung und
politische Bildung in Deutschland ausgewertet. Die Ergebnisse und daraus
resultierenden Empfehlungen richtet der Verbund an Fachpraxis,
Mittelgeber, Politik und Verwaltung.
Herausforderungen für die Demokratie in Deutschland annehmen
Die Relevanz der Ergebnisse begründet Professor Dr. Julian Junk, Sprecher
des Verbundes, mit den sich ändernden Herausforderung für die Demokratie
in Deutschland: „Die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft und
unsere Demokratie stehen, wandeln sich beständig. Deutschland verfügt über
eine innovative und vielfältige Landschaft der Extremismusprävention,
Demokratieförderung und politischen Bildung – in Praxis und Forschung. Wir
müssen Wissen besser vernetzen, um auf den Wandel reagieren zu können und
die Innovation zugänglich zu machen.“ Prof. Dr. Junk, der Leiter der
Forschungsgruppe Radikalisierung am PRIF sowie Professor für
Extremismusforschung an der Hessischen Hochschule für öffentliches
Management und Sicherheit ist, appelliert an die Entschlossenheit der
Regierenden: „Die Empfehlungen, die das deutschlandweite PrEval-Netzwerk
erarbeitet hat, können hier enorme Wirkung zeigen, wenn die Regierungen in
Bund und Ländern den Mut haben, sie aufzugreifen und über lange Zeiträume
hinweg zu fördern.“
Die Daten zeigen: Ressourcen sind vorhanden, müssen aber ausgebaut und
verstetigt werden
Wie der PrEval Monitor zeigt, stärkt Evaluation Maßnahmen und Programme
zur Extremismusprävention, Demokratieförderung und politischen Bildung.
Der Monitor konstatiert große Fortschritte in Qualitätssicherung und
Evaluation. Zugleich benennt er weitere Möglichkeiten der Optimierung
angesichts der enormen Vielfalt an Ansätzen und Akteuren in Deutschland.
Durch welche Maßnahmen diese unterstützt werden und wie diese angesichts
knapper Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden können, hat der PrEval-
Verbund auch im internationalen Vergleich untersucht. Daten aus 14 Ländern
zeigen ähnliche Herausforderungen, aber auch das Potenzial praxisnaher
Lösungen.
Vom Bedarf zum Format: Dialog und Flexibilität sind Schlüssel zum Erfolg
In den Feldern Extremismusprävention, Demokratieförderung und politische
Bildung treffen zahlreiche Akteure aus unterschiedlichen Bereichen
aufeinander. Damit einher gehen unterschiedliche Zielsetzungen und
Handlungslogiken, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen und
zugleich unterschiedliche Anforderungen an die Qualitätssicherung stellen.
Um die Beteiligten langfristig und passgenau zu unterstützen, empfiehlt
PrEval, diese Bedarfe als Ausgangspunkt zu nutzen. Flexibilität und
Bedarfsorientierung sind das oberste Gebot, wie Prof. Dr. Julian Junk
betont: „Damit die Unterstützungsangebote auch wirklich helfen und genutzt
werden können, müssen sie zum Arbeitsalltag der Fachpraxis passen. Sie
sollen niedrigschwellig angelegt, schnell und unkompliziert nutzbar sein.
Ein zentraler Punkt ist hierbei die Unabhängigkeit der Anlaufstellen und
Plattformen, ebenso wie die langfristig gesicherte Finanzierung.“ PrEval
empfiehlt den Entscheidungsträger*innen in Verwaltung und Politik deshalb,
diese Aspekte aktiv zu fordern und zu fördern.
Die Fachpraxis im Mittelpunkt: Zugänglichkeit und Helpdeskstrukturen
PrEval stellt den Austausch mit der Fachpraxis in den Mittelpunkt und
erarbeitet gemeinsam mit ihr entsprechende Unterstützungsstrukturen und
Formate. Der Fokus liegt derzeit auf den Voraussetzungen für eine
öffentlich zugängliche Datenbank zu Evaluationsberichten, der
Ausgestaltung von Helpdeskstrukturen sowie auf der Bildung bzw. Förderung
entsprechender Wissensnetzwerke. Alle Formate sind darauf ausgelegt,
dauerhaft Impulse und Bedarfe aufzunehmen und sowohl die Vernetzung im
Feld als auch das kontinuierliche „Voneinander Lernen“ zu fördern.
Technologischen Fortschritt in Kooperationsformaten nutzen
Präventionsmaßnahmen haben unterschiedliche Zielgruppen. Genauso
unterschiedlich muss die Ausgestaltung der Maßnahmen und Instrumente sein,
die ihre Wirkung messen. Im Rahmen mehrerer PrEval-Pilotstudien werden
geeignete Instrumente entwickelt und getestet: im Bereich der (digitalen)
politischen Bildung sowie im Bereich sicherheitsrelevanter Kooperationen
und Beratungssettings. Der aktuelle PrEval Monitor
(https://preval.hsfk.de/publik
entwickelten Evaluationsansätze (Teil III) detailliert vor.
Fazit: Ergebnisse aufnehmen, Evaluation weiterentwickeln
Der PrEval Monitor liegt 2024 in seiner ersten Auflage vor. Auf der
Grundlage seiner Ergebnisse setzt PrEval seine Forschungs- und
Transferarbeit fort. Der nächste PrEval Monitor soll Ende 2025
erscheinen.