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BIGSAS Journalist Award für Birte Mensing, Ruona Meyer und Bettina Rühl

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Am 7. November 2024 hat der Exzellenzcluster Africa Multiple der
Universität Bayreuth zum sechsten Mal den renommierten „BIGSAS Journalist
Award“ verliehen, der herausragende journalistische Beiträge zur
differenzierten Berichterstattung über Afrika in deutschsprachigen
Printmedien würdigt. Die Preisträgerinnen 2024 sind Birte Mensing, Ruona
Meyer und Bettina Rühl.

45 Einsendungen waren von der Jury - Alumni der Graduiertenschule BIGSAS
und Mitglieder des Exzellenzclusters Africa Multiple -  begutachtet und
bewertet worden. Nachdem zunächst eine Shortlist von zwölf Artikeln
erstellt wurde, waren die Gewinnerinnen bald ermittelt: Den ersten Preis
erhielt Birte Mensing für ihre Reportage „Mit grüner Energie in die
Zukunft“, jeweils ein zweiter Preis gingen an Ruona Meyer und Bettina
Rühl. Die Jury würdigt mit den Preisen in diesem Jahr besonders die
Beiträge, die einen detaillierten Blick auf Herausforderungen und
Problemlösungen auf dem afrikanischen Kontinent werfen. Birte Mensings
Gewinnerreportage beschreibt, wie Kenia seinen Strombedarf bereits heute
fast komplett mit erneuerbaren Energien deckt und das Land damit zum
Energie-Vorbild Ostafrikas geworden ist. Die Zweitplatzierte Ruona Meyer
zeigt in ihrem Artikel „Wie ein Start-Up im Senegal regionalen Baby-Brei
herstellt und mit Social Media vertreibt“ auf  wie Senegals erstes Startup
für Bio-Baby-Brei auf populäre Technologien setzt, um eine gravierende
Ernährungslücke im Land zu füllen. Ebenfalls um ein Start-Up geht es im
zweitplatzierten Artikel „Ed-Tech in Ghana: Mobiles Computerlabor und eine
App erhöhen Chancengleichheit an Schulen“ von Bettina Rühl. Die Autorin
berichtet über ein Unternehmen, das Schülern Zugang zu Wissen ermöglicht –
über eine mobile Infrastruktur und eine App, die auch offline
funktioniert.

Während des feierlichen Rahmenprogramms wurden die Preise,  eine Statue
des Künstlers Walter Maponga und ein Preisgeld von 1.500 Euro für den
ersten und jeweils 750 Euro für die zweiten Plätze, überreicht. Ausgelobt
wurde der Award vom Exzellenzcluster Africa Multiple der Universität
Bayreuth, dem seit 2019 auch die Bayreuth Graduate International School of
African Studies – kurz BIGSAS – angehört. „Wir freuen uns sehr, dass wir
die Tradition des BIGSAS Journalist Awards aufrechterhalten konnten. Der
Preis, mit dem nuancierte Berichterstattung zu Afrika gewürdigt wird,
spiegelt auch das Anliegen des Exzellenzclusters wider, mit Klischees zu
brechen und neue Perspektiven auf den afrikanischen Kontinent und seiner
Diaspora zu eröffnen“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Seesemann, Sprecher des
Exzellenzclusters Africa Multiple. Das Preisgeld wurde vom
Universitätsverein Bayreuth gestiftet.

Die Festrede der Preisverleihung hielt der Schauspieler Eugene Boateng. In
seinen fesselnden Ausführungen sprach der Deutsch-Ghanaer über seine
persönlichen Erfahrungen als Schwarzer Mensch in der deutschen
Gesellschaft und der Unterhaltungsbranche. Er unterstrich, wie wichtig es
ist, dass die Diversität der deutschen Gesellschaft auch in der
Medienlandschaft abgebildet wird. Für den musikalischen Rahmen sorgte Sona
Diabaté, eine Sängerin aus Guinea, die für ihre Griot-Musik – einem für
Westafrika traditionellen Gesang mit epischen Texten – weltbekannt ist.

Würdigung außergewöhnlicher journalistischer Leistungen

Seit 2011 zeichnet der BIGSAS Journalist Award Journalistinnen und
Journalisten aus, deren Arbeiten die Vertiefung des Wissens über Afrika in
der deutschsprachigen Öffentlichkeit fördern. Auch die Beiträge, die 2024
auf der Shortlist des BIGSAS Journalist Awards stehen, tragen nach Meinung
der Jury dazu bei, das Bewusstsein für die komplexen Entwicklungen und die
kulturelle, politische sowie gesellschaftliche Vielfalt des afrikanischen
Kontinents zu schärfen.

Ins Leben gerufen wurde der Journalistenpreis 2010 von der Bayreuth
International Graduate School of African Studies (BIGSAS) - einem
interdisziplinären Graduiertenkolleg der Universität Bayreuth, das sich
der Erforschung Afrikas widmet. Mit dem BIGSAS Journalist Award wollte die
Graduiertenschule die wichtige Rolle des Journalismus bei der Vermittlung
von Wissen und Verständnis über Afrika unterstreichen. Seit 2019 ist
BIGSAS Teil des Exzellenzclusters Africa Multiple, einem
Forschungsverbund, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert
wird und der seit 2019 auch die Organisation des BIGSAS Journalist Awards
übernommen hat.

Erstplazierte Birte Mensing
Birte Mensing lebt in Kenia und berichtet als freie Journalistin für
unterschiedliche deutsche und europäische Medien aus Ost-, West- und
Zentralafrika. Vorher arbeitete sie im ZDF-Studio Nairobi. Sie beschäftigt
sich mit Gerechtigkeitsfragen vor allem in Politik, Wirtschaft und Umwelt.
Ihr Handwerk hat die 30-Jährige an der Evangelischen Journalistenschule
gelernt, studiert hat sie European Governance in Münster und im
niederländischen Enschede. Aktuell erweitert sie ihr Wissen im Programm
“African Politics” an der "School of Panafrican Thought"in London.
„Mit grüner Energie in die Zukunft“; Printartikel im Frings Magazin
erschienen am 02.11.2023; Link: https://magazin.misereor.de/frings-das-
misereor-magazin-2-2023-fair-ist-mehr/68522455/11


Zweitplatzierte Ruona Meyer
Ruona Meyer ist eine nigerianisch-deutsche Investigativjournalistin, die
über soziale und politische Themen in Westafrika berichtet. Sie ist
Medientrainerin mit über 19 Jahren Erfahrung in Großbritannien, den
Niederlanden und Deutschland und promoviert gerade im Bereich des
investigativen grenzüberschreitenden Journalismus. Ruona lebt seit 2015 in
Trier und ist Jurymitglied für den Climate Journalism Award des European
Journalism Center und das IJ4EU Freelancer Support Scheme für
kollaborative Teams in ganz Europa. Sie ist Nigerias erste Nominierte für
einen International Emmy (2019) für ihren von der BBC veröffentlichten
Dokumentarfilm über Hustensafthändler

„Wie ein Start-Up im Senegal regionalen Baby-Brei herstellt und mit Social
Media vertreibt“
Onlineartikel erschienen im RiffReporter am 27.01.2023; Link:
https://www.riffreporter.de/de/international/senegal-sdg-baby-kinder-
nahrung-social-media


Zweitplatzierte Bettina Rühl
Bettina Rühl ist freiberufliche Journalistin und arbeitet schwerpunktmäßig
zu Afrika. Seit April 2011 lebt sie in der kenianischen Hauptstadt
Nairobi, seit 2022 auch wieder in Köln. Ihre Features, Reportagen und
Berichte erscheinen in verschiedenen Sendungen des ARD-Hörfunks, in
Magazinen und Zeitungen. Für ihre Berichterstattung aus und über Afrika
wurde sie vielfach ausgezeichnet und 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz
geehrt. Bettina Rühl ist Vorsitzende des Korrespondentennetzwerkes
weltreporter.net; Link: https://www.riffreporter.de/de/international
/ghana-ed-tech-bildung-technologie-chancengleichheit-computerunterricht-

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