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Eine Lanze für den Schutz der Böden gebrochen

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Prof. Dr. Hubert Weiger referierte im Rahmen der Emder Vorträge 

Der Umgang mit unseren Böden ist nicht nachhaltig – dieses Fazit
zog am 5. November 2024 Prof. Dr. Hubert Weiger im großen Hörsaal an der
Hochschule Emden/Leer. Der Referent war im Rahmen der Emder Vorträge, zu
der die Hochschule und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler einmal im
Jahr einladen, aus dem Süden angereist.

Hubert Weiger hat sich als Aktivist, Wissenschaftler und langjähriger
Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND)
einen Namen gemacht. Von 1994 bis 2024 war er Honorarprofessor an der
Universität Kassel für Naturschutz und nachhaltige Landnutzung, von 2002
bis 2011 Lehrbeauftragter für Naturschutzpolitik an der TU München und
unter anderem im Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung
aktiv.

In seinem Vortrag „Schutz des Bodens – notwendiger denn je“ brach der
Referent eine Lanze für die wichtige Ressource. So seien Böden nach
Ozeanen der größte Co2-Speicher und würden in ihrem natürlichen Zustand
über ein enormes Potential verfügen, die Klimakrise zu beenden. Zudem
befänden sich in einem Kubikmeter Boden mehr Organismen als Menschen auf
dem Planeten, er fungiere als Filter für Schadstoffe aus Niederschlägen
und liefere rund 90 Prozent unserer Lebensmittel. „Um den Boden fruchtbar
zu halten, müssen wir uns aber auch um ihm kümmern“, so Weiger.

Da diese jedoch wirtschaftlich erst als Bauland an Wert gewinnen würden,
sei bezüglich der Maßnahmen, die den Böden schaden –  Versiegelung für
Bauvorhaben, Unterbodenverdichtung durch schwere Landmaschinen,
großflächiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder den Umbau von
Grünland zu Ackerflächen – derzeit kein Wandel in Sicht. Weigers Appell:
„Wir müssen dafür sorgen, dass Boden national und international einen
grundsätzlichen Schutzcharakter bekommt, und überbauten Boden
renaturieren.“

Im Anschluss an den Vortrag gab es Zeit für Fragen und zudem noch eine
kleine Verleihung: Schülerinnen und Schüler des Ulrichsgymnasiums aus
Norden bekamen für ihre eigens entwickelten Projekte zu verschiedenen
Umweltthemen das Nachhaltigkeitszertifikat der Hochschule verliehen. Eine
ebenfalls anwesende Gruppe des Max Windmüller Gymnasiums aus Emden hatte
am Nachmittag bereits einen thematisch an den Vortrag anknüpfenden
Workshop und zu einem gelungenen Engagement in puncto Nachhaltigkeit
absolviert.