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GREIX Q3 2024 – Erholung der Immobilienpreise bestätigt sich, Neubauwohnungen nahe Höchststand

Preisentwicklung Eigentumswohnungen
Preisentwicklung Eigentumswohnungen
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Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt setzt sich im dritten Quartal
2024 fort. Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind
gegenüber dem Vorquartal (Q2 2024) abermals gestiegen und legten sogar im
Jahresvergleich zu. Ein Vergleich nach Baujahresklassen zeigt, dass die
Preise für Neubauwohnungen bereits wieder nahe an ihrem Höchststand
notieren. Dies zeigt das jüngste Update des German Real Estate Index
(GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für
Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel. (...)

(...) Dabei werden die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, die
notariell beglaubigte Verkaufspreise enthalten, nach aktuellen
wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Alle Daten für momentan 19
Städte und ihre Stadtteile sowie den Rhein-Erft-Kreis sind frei verfügbar
unter www.greix.de (https://greix.de/).

„Der deutsche Immobilienmarkt bestätigt die Signale aus dem Vorquartal,
wonach die Kaufpreise für privates Wohneigentum nach dem jüngsten,
drastischen Absturz einen Boden erreicht haben und nun wieder anziehen“,
sagt Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft
(IfW Kiel). „Noch ist die Dynamik allerdings etwas verhalten und ein
neuerlicher Boom zeichnet sich nicht ab.“

Verglichen mit dem Vorquartal (Q3 2024 vs. Q2 2024) sind die Preise für
Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent gestiegen. Einfamilienhäuser legten um
1,3 Prozent zu. Mehrfamilienhäuser sanken dagegen leicht um 0,4 Prozent im
Wert, im Vorquartal waren die Preise allerdings sehr kräftig um 4,4
Prozent gestiegen. Speziell in diesem Segment herrscht allerdings aufgrund
geringer Transaktionen eine hohe Volatilität, und die Aussagekraft ist
begrenzt.

Die Preisentwicklung insgesamt lag wie auch im Vorquartal über den
aktuellen Inflationsraten. Erstmals seit dem Einbruch vor rund zwei Jahren
steigen die Preise auch im Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresquartal
(Q3 2024 vs. Q3 2023) wurden Eigentumswohnungen um 0,9 Prozent teurer,
Einfamilienhäuser verzeichneten eine schwarze Null (+0,1 Prozent).
Mehrfamilienhäusern sanken um 2,8 Prozent im Wert, das Minus geht im
Vergleich zu vorherigen Quartalen aber stetig zurück, auch dies ist ein
weiteres Zeichen einer Trendwende am Immobilienmarkt.

Die Anzahl an Immobilientransaktionen legte nochmals zu, befindet sich
aber noch spürbar unter denen der Boom-Jahre bei rund 75 Prozent des
Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021. Der Anteil von Neubauten hat sich
dabei im Vergleich zum Durchschnitt der Boomjahren von etwa 20 Prozent auf
nur noch 10 Prozent reduziert.

Top-7-Städte

In Deutschlands 7 größten Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M.,
Hamburg, Köln, München, Stuttgart) zeigte sich alles in allem eine
Seitwärtsbewegung gegenüber dem Vorquartal Q2 2024 mit leichten
Ausschlägen nach oben und unten.

In Köln (+1,1 Prozent) und Stuttgart (+1,0 Prozent) war der stärkste
Anstieg zu verzeichnen, in Hamburg der stärkste Rückgang (- 0,7 Prozent).
In Düsseldorf (+0,2 Prozent) bewegten sich die Preise seitwärts, ebenso in
Frankfurt (-0,4 Prozent), wo sie aber bereits im vorherigen Quartal (Q2
2024 vs. Q1 2024) deutlich gestiegen waren.

Hinweis: Für Berlin und München liegen in diesem Update des GREIX keine
Daten für das 3. Quartal 2024 vor.

Neubauten nur noch 1,5 Prozent unter Höchststand

Besonders wertstabil zeigen sich Neubauwohnungen in Deutschlands
Top-7-Städten. Die Preise haben bereits fast wieder das Niveau ihrer
Höchststände von 2022 erreicht, im dritten Quartal 2024 lagen sie nur noch
1,5 Prozent darunter. Insgesamt fiel der Wert in der jüngsten
Preiskorrektur nur um rund 6 Prozent.

Sehr viel deutlicher war der Preisrückgang mit rund 16 Prozent bei
Bestandswohnungen in Deutschlands 7 größten Städten. Sowohl die Preise für
klassische Altbauten mit Baujahr vor 1950 als auch für Wohnungen aus den
Jahren nach dem Krieg bis heute notieren im aktuellen Update noch rund 10
Prozent unter ihren Höchstständen.

Weitere Städte

Außerhalb der Top-7-Städte ist die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen
im Quartalsvergleich einheitlicher als in den Metropolen. Der Trend zeigt
für fast alle Städte nach oben, insgesamt ist der Markt aber volatiler,
und es sind kräftigere Preisausschläge zu beobachten, was der geringeren
Anzahl an Transaktionen geschuldet sein dürfte.

Sehr deutlich war der Preisanstieg in Leipzig (+7 Prozent). Auch Duisburg
(+6,3 Prozent) und Potsdam (+5,3 Prozent) legten kräftig zu, nach
Rückgängen im ersten Halbjahr bestand in beiden Städten offenbar
Aufholpotenzial. Ausschließlich in Dortmund sind die Preise gefallen (-2,2
Prozent).

„Insgesamt deutet die geringe Anzahl an Transaktionen darauf hin, dass
viele Marktteilnehmer noch in einer abwartenden Haltung verharren“, so
Zdrzalek. „Gut vorstellbar, dass nun aber zunehmend Käufer zurück in den
Markt finden, niedriger waren Immobilienpreise immerhin zuletzt vor fast 4
Jahren, und die Trendwende ist eingeläutet. Äußerst begehrt sind offenbar
Neubauten, bei denen das Angebot besonders knapp ist, was sich
entsprechend in den Preisen widerspiegelt.“

Jetzt vollständigen Bericht lesen: GREIX Q3 2024 (https://www.ifw-
kiel.de/de/publikationen/greix-q3-2024-erholung-der-immobilienpreise-
bestaetigt-sich-neubauwohnungen-nahe-

hoechststand-33425/?ADMCMD_simTime=1730955600)

Methodischer Hinweis
Die Preisentwicklung des GREIX wird als Index berechnet. Nur so können
mittels statistischer Verfahren (hedonische Methode) Verzerrungen
eliminiert werden, die ansonsten bei durchschnittlichen
Quadratmeterpreisen auftreten. Beispielsweise führt ein Verkauf besonders
vieler hochpreisiger Immobilien, etwa aufgrund hoher Quadratmeterzahlen,
guter Lage oder einem guten Zustand, zu steigenden Durchschnittspreisen
pro Quadratmeter, einem solchen Anstieg liegt aber keine generelle
Wertsteigerung für Immobilien zugrunde. Durch die Indexbildung gibt es
keine Verzerrung in der Preisentwicklung nach oben oder unten aufgrund
spezifischer Eigenschaften der verkauften Immobilien.

Über den GREIX:

•       Was ist der GREIX?
Der GREIX ist ein Immobilienpreisindex für Deutschland auf Basis der
Kaufpreissammlung der lokalen Gutachterausschüsse, die notariell
beglaubigte Verkaufspreise enthält. Er bildet die Preisentwicklung
einzelner Städte und Stadtviertel bis zurück ins Jahr 1960 ab und basiert
auf über zwei Millionen Transaktionsdaten. Mit Hilfe des Datensatzes
können langfristige Trends der Immobilienmärkte analysiert und aktuelle
Entwicklungen im historischen Kontext eingeordnet werden.

•       Welche Daten und Methoden werden zur Erstellung der Indizes
verwendet?
Die Datenerhebung und Auswertung findet in Zusammenarbeit mit den
regionalen Gutachterausschüssen statt. Dabei werden alle
Immobilientransaktionen vollständig erfasst. Die Preise werden mit
neuesten wissenschaftlichen Methoden und statistischen Verfahren
(hedonische Regressionsmethode) ausgewertet. Der GREIX steht somit für
höchste wissenschaftliche Datenqualität.

•       Wer finanziert den GREIX?
Der GREIX ist durch öffentliche Fördermittel finanziert und ein Projekt
des von der DFG geförderten Bonn-Kölner Exzellenzclusters ECONtribute und
des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) in Kooperation mit den
lokalen Gutachterausschüssen. Ziel ist es, die Transparenz auf dem
Immobilienmarkt zu erhöhen. Unterschiedliche Preisindizes für 20 Städte
und Regionen sind unter www.greix.de frei zugänglich. Nach und nach wird
der Datensatz um weitere Städte erweitert werden

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