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Für den Blauen Ozean – Expertinnen und Experten der marinen Biodiversität treffen sich in Rostock

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Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität in
internationalen Gewässern stehen im Fokus eines neuen, bundesweiten
Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF). Am 5. und 6. November treffen sich führende Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus ganz Deutschland an der Universität Rostock, um
gemeinsam Ziele und Vorgehensweisen ihrer Forschungsarbeiten im „Blauen
Ozean“ miteinander abzustimmen.

Dabei geht es vor allem um den Schutz der so genannten „Hohen See“. Diese
umfasst rund 64 Prozent der Weltmeere und beherbergt eine ungeahnte
Artenvielfalt, die zum großen Teil noch unerforscht ist. Auch in den
Ozeanen trägt diese Biodiversität zur Stabilität der Ökosysteme und zu
deren Anpassungsfähigkeit an Umweltveränderungen bei.

Meere regulieren das Klima, binden Kohlendioxid und produzieren rund
fünfzig Prozent des Sauerstoffs, den wir atmen. Gesunde, artenreiche
Ozeane sind zudem die Grundlage für ertragreiche Fischgründe, die
Millionen Menschen weltweit mit Nahrung versorgen. Durch den Klimawandel
und menschliche Eingriffe nimmt die biologische Vielfalt jedoch weltweit
mit großer Geschwindigkeit ab. Wenn Arten aussterben, können Nahrungsnetze
zusammenbrechen und Lebensgemeinschaften aus dem Gleichgewicht geraten –
mit globalen Folgen für die Nahrungsmittelproduktion und einer Verstärkung
der Auswirkungen des Klimawandels. Ziel des neuen BMBF-Programms ist es
daher, fundierte Vorhersagen über die Verteilung und Dynamik der Arten im
„Blauen Ozean“ zu treffen und neue Strategien zum Schutz dieser Ökosysteme
zu entwickeln.

Das internationale Abkommen „Biodiversity beyond national jurisdiction“
(BBNJ) schafft den Rahmen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der
marinen Artenvielfalt außerhalb nationaler Hoheitsgewässer. In vier
Projekten, die diese Woche in Rostock vorgestellt werden, erarbeiten die
beteiligten Forscherinnen und Forscher gemeinsame Ansätze, um die
komplexen Wechselwirkungen in den sensiblen Ökosystemen besser zu
verstehen, die Artenvielfalt im Blauen Ozean bestmöglich vorherzusagen und
die weltweiten Anstrengungen zum Artenschutz in den Hoheitsgewässern und
darüber hinaus zu unterstützen.

Dr. Heike Link, Organisatorin des Auftakttreffens in Rostock, leitet ein
Projektteam, das sich auf die Artenvielfalt am und im Meeresboden
spezialisiert hat: „Unser Ziel ist es, klare und verständliche Indikatoren
und Karten für die Funktionen des Meeresbodens in der Antarktis zu
entwickeln – ein wichtiger Schritt, um auch die Folgen menschlicher
Aktivitäten auf hoher See besser abschätzen zu können“, so Heike Link. Ihr
Team an der Universität Rostock und ihre Kolleginnen am Forschungsinstitut
Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven und am Alfred-Wegener-Institut,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven werden in
den kommenden drei Jahren mit 1,4 Mio. EUR gefördert.

Die Erkenntnisse aus diesem und drei weiteren vom BMBF geförderten
Verbundprojekten im so genannten „Biodiversity in the Blue Ocean Cluster“
werden in die Strategien für den globalen Meeresschutz einfließen. Die
Projekte decken ein breites Spektrum ab – von der Artenvielfalt winziger
Planktonarten über Fische bis hin zu Organismen, die am Meeresboden leben.
Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für den Schutz der marinen
Biodiversität im Blauen Ozean zu entwickeln. Dabei arbeiten die
Forschenden eng mit nationalen und internationalen Entscheidungsträgern
zusammen.

 

AGELESS: Nutzung von geologischen Informationen zur Bewertung mariner
Biodiversität (Leitung: Dr. Lukas Jonkers, MARUM)

BEnToolsMaPs: Werkzeuge zur Integration von Meeresboden-Biodiversität in
das Management (Leitung: Dr. Heike Link, Universität Rostock)

IMAPP: Entscheidungshilfen für EBSAs und MPAs in internationalen Gewässern
(Leitung: Prof. Flemming Dahlke, Universität Hamburg)

INDIFUN-AI: Erfassung der Planktonvielfalt und Entwicklung von Indikatoren
(Leitung: Dr. Alexandra Kraberg, AWI)

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