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Hohe Infektionszahlen: Geriater und Lungenfachärzte raten Älteren jetzt unbedingt zur RSV-Impfung

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Präsident der Altersmediziner, Professor Markus Gosch, und Präsident der Lungenfachärzte, Professor Wolfram Windisch  Klinikum Nürnberg und privat
Präsident der Altersmediziner, Professor Markus Gosch, und Präsident der Lungenfachärzte, Professor Wolfram Windisch Klinikum Nürnberg und privat

Die derzeit stetig steigenden Fallzahlen von Atemwegsinfektionen
veranlassen die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) vor allem die
Älteren und Risikopatienten zur Impfung gegen das Respiratorische
Synzytial-Virus, kurz RSV, aufzufordern. „Wer älter als 75 Jahre ist,
sollte sich auf jeden Fall impfen lassen“, rät der Präsident der
Altersmediziner, Professor Markus Gosch.

„Über 60-Jährige sollten sich ebenfalls impfen lassen, wenn sie an einer
schweren Grunderkrankung, wie zum Beispiel an einer COPD oder chronischen
Bronchitis, einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes mellitus, leiden“,
ergänzt der Präsident der Lungenfachärzte, Professor Wolfram Windisch.
Auch wer in einer Pflegeeinrichtung lebe, gehöre zu einer Risikogruppe und
sollte die Möglichkeit einer Impfung als Schutz vor einem schweren RSV-
Verlauf unbedingt in Anspruch nehmen, so die Fachärzte.

Denn das RS-Virus ist deutlich ansteckender als die Grippe: Jeder
Erkrankte infiziert durchschnittlich drei weitere Menschen, da es nicht
nur über Tröpfchen, sondern auch als Schmierinfektion, zum Beispiel über
Türklinken, übertragen werden kann. „Schwere Verläufe und Todesfälle
treten vor allem bei älteren Menschen auf“, sagt DGG-Präsident Professor
Markus Gosch. Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit dem
Schwerpunkt Geriatrie am Klinikum Nürnberg weist deshalb darauf hin, dass
die Auswertung von Patientendaten zeigen würden, dass mehr als 80 Prozent
der wegen einer RSV-Infektion auf einer Intensivstation behandelten
Patienten im Rentenalter sind.“ Entsprechend habe die Ständige
Impfkommission STIKO in diesem Jahr eine Empfehlung für alle über
75-Jährigen ausgesprochen. „Entsprechend trägt auch bei jedem Patienten,
der älter ist als 75 Jahre, jede Krankenkasse die Kosten“, so Gosch.

Ältere Menschen und Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen besonders
gefährdet

„Die Erkrankung manifestiere sich als Infekt der oberen Luftwege vor allem
mit Halsschmerzen und laufender Nase“, weiß DGP-Präsident Professor
Wolfram Windisch, Chefarzt der Lungenklinik der Kliniken der Stadt Köln.
In den unteren Luftwegen lösten die RS-Viren eine Lungenentzündung oder
akute Bronchitis aus. „Entsprechend sind unsere Patienten mit chronischen
Lungenerkrankungen besonders gefährdet“, so Windisch. Ein überstandener
Infekt birgt zudem keine bleibende Immunität. „Die Möglichkeit einer
Impfung ist daher der beste Schutz“, appelliert auch der Pneumologe, die
Möglichkeit einer Schutzimpfung wahrzunehmen.

Als Risikopatient unter 75 Jahren kann die Kostenübernahme durch die
Krankenkasse durch den impfenden Arzt beantragt werden und ist bei
bekannten Vorerkrankungen sehr wahrscheinlich. Eine vorherige Rücksprache
mit der Krankenkasse ist aktuell aber leider noch unumgänglich.

Impfen im Herbst ist definitiv sinnvoll!

Da Infekte der Luftwege wie RSV vor allem in den Wintermonaten auftreten,
sei es jetzt Ende Oktober und auch noch im November nicht zu spät, sich
impfen zu lassen, betonen die Altersmediziner wie die Lungenfachärzte.
Schließlich sei die Impfung mindestens zwei Jahre effektiv, möglicherweise
sogar länger. „Es lohnt sich!“