Nachhaltig mobil auf dem Land – BMWSB und BBSR zeichnen kommunale Projekte aus


Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs „Zu Hause unterwegs. Mobil in
ländlichen Räumen“
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben
heute in Bonn zum Abschluss des Wettbewerbs „Zu Hause unterwegs. Mobil in
ländlichen Räumen“ 20 Kommunen für Projekte ausgezeichnet, die attraktive
Alternativen zum eigenen Pkw in ihren Wohngebieten umgesetzt haben.
Ausgezeichnet wurden Lösungen, die den Autoverkehr im Wohnumfeld
reduzieren, die Anbindung der Quartiere an Bus und Bahn verbessern,
Sharing-Angebote bieten und das Fuß- und Radwegenetz optimieren. Die
Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs erhalten jeweils 5.000 Euro.
Für die drei besten Projekte wurde jeweils ein Kurzfilm produziert, der
die beispielhaften Lösungen zeigt.
Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern) erhält den Preis für ihr
Projekt „Bitte wenden!“. Seit 2022 sorgt ein On-Demand-Bus-Angebot dafür,
dass Stadtgebiete und Ortsteile bedarfsgerecht bedient werden. Eine
Sharing-Station verknüpft E-Bikes, Lastenräder und ein E-Sharing-Auto mit
der neu angelegten Haltestelle des bereits bestehenden Bedarfsverkehrs.
Mit Aktionen wie „Auto abgeben“ animierte die Stadt die Bürgerinnen und
Bürger, für einige Wochen auf das Auto zu verzichten und dafür ein
Mobilitätsbudget zu erhalten, um umweltfreundliche Mobilitätsangebote zu
testen und das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen.
Die Stadt Neunkirchen (Nordrhein-Westfalen) wurde für das Projekt
„Integrierte Mobilität denken, den Umweltverbund stärken!“ ausgezeichnet.
Die Stadt machte Wege für den Fußverkehr mit Unterstützung der Bürgerinnen
und Bürger sicherer und attraktiver. Eine neue Mobilstation im Stadtkern
verbindet die Menschen vor Ort auf vielfältige Weise. Ob mit dem Rad, dem
Bus oder zu Fuß – Mobilität ist hier für alle einfach und zugänglich.
Durch die Einführung eines Schulischen Mobilitätsmanagements werden an den
Grundschulen Hol- und Bringzonen für Eltern eingerichtet, Gehwege
verbreitert und auch Haltestellen verlegt, damit der Schulweg für alle
sicherer wird.
Der Landkreis Reutlingen (Baden-Württemberg) erhält einen Preis für das
Projekt „LandMobil“. LandMobil kombiniert verschiedene Mobilitätslösungen,
die an lokale Bedürfnisse angepasst werden. Ziel ist es, den ersten und
letzten Kilometer zu überbrücken, um den öffentlichen Verkehr flexibel
erreichbar zu machen. Geschaffen wurden dafür in zwei Pilotgemeinden ein
E-Carsharing und ein E-Scooter-System sowie eine moderne Fahrradabstell-
und -Reparaturanlage. Jedes Angebot kann mit der jeweiligen App
ausgeliehen werden. Zusätzlich gibt es noch eine Mitfahrplattform. Die
Pilotgemeinden und der Landkreis arbeiten weiterhin sehr erfolgreich, über
die Pilotphase hinaus, für die Fortsetzung der Maßnahmen zusammen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMWSB Elisabeth Kaiser sagte
anlässlich der Auszeichnung: „Für gleichwertige Lebensverhältnisse
brauchen wir gute Mobilitätsangebote, und zwar direkt am Wohnort. Für mehr
Mobilität in ländlichen Regionen zu sorgen, ist wichtig für eine
gleichberechtigte Teilhabe, für mehr Lebensqualität und nicht zuletzt auch
für die Umwelt. Das BMWSB unterstützt dabei die Entwicklung und Umsetzung
innovativer Konzepte, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland
weiter zu sichern und zu verbessern.“
„Kleinere Städte und Gemeinden widmen sich mit großem Engagement der
Aufgabe, die wohnortnahe Mobilität zu verbessern und sie
umweltverträglicher und sicherer zu machen“, ergänzte BBSR-Direktor Dr.
Markus Eltges. „Die Mitwirkung der Menschen vor Ort ist ein Erfolgsgarant.
Mit dem Wettbewerb zeichnen wir vorbildliche Projekte aus, die sich
bereits bewährt haben. Nachahmung empfohlen!“
Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung,
Verkehr, Planung und Verwaltung hat die Projekte ausgewählt. Das BMWSB und
das BBSR stellen die 20 Gewinner-Projekte im Online-Nachschlagewerk
Mobilikon (www.mobilikon.de) vor. Für die drei besten Projekte wurde
jeweils ein Kurzfilm produziert, der die beispielhaften Lösungen zeigt.
Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte
Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen.
Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms Region gestalten statt.
Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf
ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit gleichwertige
Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik
des Bundes. Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis
auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.
Presseinformation mit Projektliste und Foto der Gewinnerinnen und
Gewinner:
<www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/pres
zuhause-unterwegs-2024.html>