Grüne Gießereien: Digitales Know-how senkt CO2-Emissionen und stärkt Wettbewerbsfähigkeit


Steigende Energiepreise, zunehmende politischen Vorgaben, Klimawandel: Die
Gießereiindustrie steht vor großen Herausforderungen. Wie der
unternehmenseigene CO2-Fußabdruck durch digitale Methoden reduziert werden
kann, erforscht das Projekt ENGAGEMENT. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) fördert das Verbundvorhaben der Hochschule Kempten über zwei Jahre
mit rund 188.000 Euro.
Das Gießen, ein unverzichtbares Fertigungsverfahren in der Industrie, ist
besonders energieaufwändig und hat dadurch sowohl ökologische als auch
ökonomische Auswirkungen auf Unternehmen. Das Verbundprojekt ENGAGEMENT
unterstützt Gießereien, innerbetriebliche Energie- und Materialverbräuche
zu erfassen und die gussteilbezogenen CO2-Fußabdrücke zu ermitteln. „Die
Reduktion des unternehmenseigenen CO2-Fußabdrucks ist für die Gießerei-
Industrie perspektivisch verpflichtend“, erläutert Projektleiter Professor
Frieder Heieck.
Das Team entwickelt daher einen digitalen Leitfaden zur Prozessanalyse,
da-runter soll auch der „Carbon Footprint Calculator FRED“ zur Erfassung
und Optimierung von CO2-Emissionen zum Einsatz kommen. Besonders in Zeiten
des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels leistet das Projekt
zudem einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Weitergabe von
unternehmensspezifischem Wissen. Durch die Integration eines
Assistenzsystems wird sichergestellt, dass das Fachwissen der
Prozessexperten in den Unternehmen erhalten bleibt und gezielt eingesetzt
werden kann. Der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e. V.
stellt die Ergebnisse branchenweit zur Verfügung. So sollen alle
Unternehmen von diesen neu entwickelten Methoden profitieren und ihren
CO2-Fußabdruck nachhaltig verringern.
Zum Forschungskonsortium gehören, neben dem IPI – Institut für Produktion
und Informatik der Hochschule Kempten, der Bundesverband der Deutschen
Gießerei-Industrie e. V. (BDG), die Pinter Guss GmbH, die Kemptener
Eisengießerei Adam Hönig AG, die ABP Induction Systems GmbH sowie die
Vesu-vius Group.
Über das IPI – Institut für Produktion und Informatik
Das IPI – Institut für Produktion und Informatik der Hochschule Kempten am
Standort Sonthofen ist eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre
Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und
Industrie. Als Technologietransferzentrum begleitet und unterstützt es
Industriepartner bei der Durchführung von Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten im Kontext der Digitalisierung von
Produktionssystemen und der Produktionsplanung.