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Was ist ökologisch besser: Rohrleitungen aus Beton oder Kunststoff?

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Fraunhofer UMSICHT erstellte im Auftrag des FBS (Bundesfachverband
Betonkanalsysteme) eine Ökobilanzierung über die Umweltwirkungen von
Abwasserrohrleitungen aus (Stahl-)Beton. Diese fungiert gleichzeitig als
Verbands-Umweltproduktdeklaration (EPD-Environmental Product Declaration)
und ist öffentlich über die ÖKOBAUDAT Datenbank zugänglich. Zusätzlich
verglich Fraunhofer UMSICHT die Umweltwirkungen von der Rohstoffgewinnung
bis zum Recycling von Entwässerungssystemen aus (Stahl-)Beton mit
Rohrleitungen aus Kunststoffen.

In der vergleichenden Ökobilanzierung ermittelten die Forschenden von
Fraunhofer UMSICHT den Carbon Footprint von Abwasserrohren aus
(Stahl-)Beton und vier Kunststoffarten (GFK, PVC, PE, PP)1 über alle
verfügbaren Durchmessergrößen. Für den Werkstoffvergleich wurden für einen
definierten Durchmesser kommerzielle und öffentlich einsehbare Umweltdaten
verschiedener Materialien verwendet und auf eine Lebensdauer von 100
Jahren bezogen.

Bei der Ökobilanzierung berücksichtigten die Forschenden den Energie- und
Ressourcenverbrauch für die Herstellungs-, Errichtungs- und Nutzungsphase
einschließlich des Recyclings von Abwasserkanalrohren. Die Datengrundlage
für Beton- und Stahlbetonrohre wurde durch Fraunhofer UMSICHT als neutrale
Institution von den Verbandsmitgliedern des Bundesfachverbandes
Betonkanalsysteme erhoben. Weitere Hintergrunddaten stammen aus der »LCA
for Experts«-Datenbank und beziehen sich auf Produktionsmengen aus dem
Jahr 2021.
Carbon Footprint von Betonrohren vorteilhafter

Die Ergebnisse der Ökobilanzierung für ein Cradle-to-Gate-Szenario (von
der Rohstoffgewinnung bis zum Werktor) zeigen: Während der Unterschied
zwischen den Werkstoffen im kleinen Nennweitenbereich von 300 mm
Innendurchmesser nur gering ist, sind Betonrohre ab einer Nennweite² von
400 mm Innendurchmesser vorteilhafter als Kunststoffalternativen.
Betonrohre zeigen auch Vorteile im Carbon Footprint gegenüber
Stahlbetonrohren auf, wobei allerdings keine Unterschiede in der
Lebensdauer beider Materialien berücksichtigt worden sind. Wird zudem die
Entsorgung der Rohre mit einbezogen, zeigen Beton- und Stahlbetonrohre
klare Vorteile gegenüber den Kunststoffrohren. »Dies liegt daran, dass
Kunststoffrohre vermutlich nur thermisch verwertet – also verbrannt werden
– können. Betonrohre könnten teilweise für die Herstellung neuer
Betonfertigteile genutzt sowie als gebrochenes Material, beispielsweise im
Straßenbau, weiterverwendet werden«, erklärt Dr. Daniel Maga, Abteilung
Nachhaltigkeit und Partizipation von Fraunhofer UMSICHT. Nach der
Weiterverwendung des Betons findet eine Karbonatisierung von Beton statt,
so dass zusätzlich CO2 gebunden wird. Dieser Effekt wurde allerdings
aufgrund der Unsicherheit der Daten nicht berücksichtigt.

Die Umweltproduktdeklaration durchlief eine externe Prüfung durch das
Institut zur Prüfung und Zertifizierung von Bauprodukten,
Sicherheitstechnik und Schutzausrüstung ift in Rosenheim.

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