Neubau für stationäre Energiespeicher und Membranen in Hermsdorf eingeweiht
Das »Pilotierungszentrum für Pulversynthese und Extrusion« wurde nach
zwei-jähriger Bauzeit feierlich eingeweiht und ergänzt die Liegenschaften
des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in
Hermsdorf um ca. 600 m² Nutzfläche. Forschungsthemen im Neubau sind
stationäre Energiespeicher und keramische Membranen für die Stofftrennung.
Der Bau wurde vom Bund und dem Freistaat Thüringen mit 6,4 Millionen Euro
gefördert.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Wirtschaftsminister Wolfgang
Tiefensee, Andreas Meuer, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft
sowie Landrat Andreas Heller und Hermsdorfs Bürgermeister Benny Hofmann
begingen gemeinsam mit Gästen aus Industrie, Politik und Wissenschaft
sowie den Forschenden des Fraunhofer IKTS die Einweihung des Neubaus. Auf
nahezu 600 m² sind in den letzten zwei Jahren hochmoderne Labore, Technika
sowie Büros und Lagerflächen entstanden. Zudem wurde die Fassade des
angrenzenden Technikums umfassend saniert, so dass dem IKTS am Standort in
Hermsdorf ein äußerlich repräsentativer Gebäudekomplex zur Verfügung
steht, der aber auch innen bestens für die komplexen Forschungsthemen
ausgestattet ist.
Stationäre Energiespeicher und digitale Prozessüberwachung
Eines der Kernthemen, an denen im Pilotierungszentrum gearbeitet wird, ist
die Entwicklung der keramischen Natrium-Batterie. Als umweltschonender
Energiespeicher für stationäre Anwendungen kann die Batterie einen
wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, da sie
erneuerbare Energie zuverlässig speichert. Die Maschinen und Anlagen im
Pilotierungszentrum sind technologisch so ausgerüstet, dass sie die
Produktion von Komponenten im Pilotmaßstab ermöglichen. Unter anderem sind
Maschinen zur Formgebung mit neuester Sensortechnik ausgestattet, die eine
einzigartige elektronische Überwachung der Details des Fertigungsprozesses
gewähren. Zudem werden digitale Elemente der kontinuierlichen
Qualitätsprüfung erforscht. Diese Prozesskontrolle ist entscheidend für
die industriell relevante Skalierung der Technologien.
Stimmen:
Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen
»Mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
mit seinen Standorten in Thüringen und Sachsen konnte an die lange
Tradition und die Forschungsleistung in der Hochleistungskeramik
angeknüpft werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hier
kontinuierlich Spitzenleistung nicht zuletzt in dem immer wichtiger
werdenden Geschäftsfeld der Energiespeichertechnologien. Der Bund und der
Freistaat Thüringen haben den beeindruckenden Erfolg stets verlässlich mit
Investitionen begleitet und tun dies auch mit dem maßgeschneiderten
Erweiterungsbau für die anspruchsvolle Forschungsarbeit. Mit dieser
Investition trägt Thüringen dazu bei Industriegeschichte zu schreiben und
die massentaugliche Produktion von Batteriebauteilen und Membranrohren
voranzubringen.«
Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und
Digitale Gesellschaft
»Umweltschonende und gleichzeitig leistungsfähige Batterien haben für den
Klimaschutz und die Energiewende eine enorme und stetig wachsende
Bedeutung. Thüringen hat diesen Bedarf frühzeitig erkannt und in den
letzten Jahren zahlreiche Investitionen in diesem Bereich getätigt. Das
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS mit
seinen Thüringer Standorten in Hermsdorf und am Erfurter Kreuz leistet
einen entscheidenden Beitrag, um diese Technologien voranzutreiben. Es
entwickelt Lösungen industrienah von der Idee bis zur technischen
Umsetzung. Der Neubau mit seinem Forschungsbereich ist ein weiterer
Meilenstein, um die Kompetenz bei keramischen Membranen sowie stationären
Speichern und damit im Bereich der energieeffizienten und
ressourcenschonenden Batterie- und Energiespeichertechnik auszubauen und
Thüringen so zu einem führenden Batteriestandort zu entwickeln.«
Prof. Ingolf Voigt, stellvertretender Institutsleiter und Standortleiter
Hermsdorf des Fraunhofer IKTS
»Im Pilotierungszentrum können wir Forschungsfelder bearbeiten, die einen
wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Die Fertigstellung des
Gebäudes reiht sich aber auch in eine dynamische Entwicklung des IKTS-
Standorts Hermsdorf ein. Die durch den Neubau freiwerdenden Flächen werden
für die geplante Intensivierung der Aktivitäten zur Transparentkeramik
eingesetzt. Die umfangreichen Forschungsthemen im Bereich Wasser werden
bereits seit November 2020 gebündelt im angemieteten Wasserzentrum auf dem
Institutsgelände bearbeitet. Zudem ist zukünftig am Standort die
Etablierung eines Experimentierfelds für Kreislauftechnologien geplant.
Ergänzt durch die Vernetzung mit den Firmen am Wirtschaftsstandort
Hermsdorf, mit denen wir im TRIDELTA CAMPUS HERMSDORF zusammenarbeiten,
sind dies Schritte hin zur Etablierung der Region als führendes Zentrum
für Hochleistungskeramik in Europa.«