Universitätsmedizin Halle erhält 1,2 Millionen Euro für Innovationslabor für digitalisierte Pflegeversorgung
Das Bündnis „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung
(TDG)“ unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) erhält vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 1,2 Millionen Euro
zusätzliche Mittel für den Aufbau eines „TDG-Innovationslabors für
digitalisierte Pflegeversorgung“. Damit werden die Erforschung und
Entwicklung digital-assistierter Produkte, Therapie- und Behandlungsformen
und neue Dienstleistungen zur Unterstützung von Pflegenden weiter
vorangetrieben.
Des Weiteren entsteht eine wichtige Infrastruktur für die mehr als 80
Kooperationspartner des TDG-Bündnisses. Verortet wird das Innovationslabor
im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH) der Universitätsmedizin
Halle, in welchem auch das TDG-Bündnismanagement angesiedelt ist. Für das
Innovationslabor werden unter anderem Roboter, Exoskelette zur
Unterstützung von Pflegefachpersonal, Transportdrohnen, ein Virtual-
Reality-Studio, 3-D-Drucker und verschiedene smarte, tragbare körpernahe
Technologien und Sensoren angeschafft. Das Innovationslabor soll 2022
fertiggestellt werden.
Versorgungsforschung und die Verankerung von Digitalisierung in Lehre und
Forschung sind wissenschaftliche Schwerpunkte der Universitätsmedizin
Halle. Im Zuge dessen wurde damit begonnen eine Innovationsinfrastruktur
bestehend aus einem Zukunftslabor für Pflege, einer häuslichen
Simulationsumgebung, Kreativräumen sowie 3-D-Druck- und Scanmöglichkeiten
aufzubauen, die im DELH verortet sind. Diese Infrastruktur wird mit dem
neuen Innovationslabor gezielt um robotische und assistive Systeme,
Virtual- und Augmented-Technologien, körpernahe Sensorik und neue
Möglichkeiten zum Rapid Prototyping erweitert.
„Die anzuschaffenden Technologien bieten großes Potenzial für
transferstarke und nachhaltige Forschungs- und Entwicklungsprojekte im
Innovationsfeld der TDG. Da die Wirtschaftspartner des TDG-Bündnisses bis
auf eine Ausnahme ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen sind,
erhalten sie durch das Innovationslabor Zugang zu zukunftsweisenden
Technologien, deren Anschaffung ein größeres finanzielles Risiko für die
Unternehmen darstellen würde. Als Experimentier- und Erprobungsraum
steigert das Labor die Innovationskraft aller Partner und unterstützt den
gesamten Innovationsprozess, begonnen bei der bedarfsorientierten
Ideenfindung bis hin zur Umsetzung resultierender Projekte“, sagt Prof.
Dr. Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der
Universitätsmedizin Halle und Projektleiter der TDG.
„Diese Förderung ist ein toller Erfolg und zeigt einmal mehr die
bedeutende Rolle der Universitätsmedizin Halle im Bereich der
Versorgungsforschung und der digitalisierten Gesundheitsversorgung. Über
viele Jahre ist dieser Schwerpunkt an der Universitätsmedizin Halle
etabliert worden und wird durch unsere engagierten Forschenden maßgeblich
vorangetrieben. Durch die jüngste Stellungnahme des Wissenschaftsrates zur
Universitätsmedizin wurde die Zukunftsfähigkeit dieser Thematik nochmals
bestätigt. Hier an der Universitätsmedizin Halle sitzen die Expertinnen
und Experten, die zusammen mit der Bevölkerung und kleinen und
mittelständischen Unternehmen die Lebenswelten der älteren Menschen
erforschen und mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, also
evidenzbasiert, verbessern wollen“, betont Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan
der Medizinischen Fakultät der Universität Halle.
Die Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung wurde im
Rahmen der Pilotrunde des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) initiierten Programms „WIR! - Wandel durch Innovationen in der
Region“ (kurz: WIR!) für die Umsetzung ausgewählt. Bis Ende 2025
adressierte das TDG-Bündnis unter Leitung der Universitätsmedizin Halle
(Saale) das Innovationsfeld der digitalisierten Gesundheitsversorgung und
entwickelt hierzu mit mehr als 80 Bündnispartnern ein Innovationsökosystem
zur Bewältigung des Strukturwandels mit wissenschaftlichen, sozialen und
wirtschaftlichen Innovationen.