U Ilmenau definiert Studium der Elektrotechnik neu


Die Technische Universität Ilmenau hat ihr Studium der Elektro- und
Informationstechnik neu definiert. Mit der Modernisierung hält das Studium
mit dem rapiden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft durch die
Digitalisierung Schritt. Eine noch fundiertere Grundlagenausbildung im
Bachelorstudium rüstet die Studentinnen und Studenten nun für den raschen
technologischen Wandel, das darauf aufbauende flexible praxisorientierte
Masterstudium schafft allerbeste Karriereaussichten in Wirtschaft und
Wissenschaft.
Das neu definierte Studium der Elektro- und Informationstechnik startet
schon in diesem Wintersemester: Semesterbeginn ist der 1. Oktober,
Einschreibungen sind bis zum 15. Oktober 2021 möglich.
Das erste Smartphone wurde vor nicht einmal 15 Jahren vorgestellt, heute
sind die „Telefone“ mit Touchscreen, Apps und Internetempfang nicht mehr
aus unserem Leben wegzudenken. Nicht nur Smartphones, Tablets und Laptops
kennzeichnen die rasante technologische Entwicklung der letzten
Jahrzehnte. Die Katastrophe von Fukushima, erst zehn Jahre her, leitete
einen gravierenden Wandel in der Energiepolitik ein. Mit der Energiewende
mussten Energiebereitstellung und -verteilung völlig neu gedacht werden.
Nur zwei Beispiele für technologische Lösungen, die von Ingenieurinnen und
Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik ersonnen, konzipiert und
technisch umgesetzt wurden – um unser Leben zu verbessern.
Gesellschaftliche Entwicklungen haben die Anforderungen an Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik drastisch verändert. Und schon stehen
die nächsten Herausforderungen an. Innovationen sind gefragt in der
Produktion: Verbesserte, effizientere Organisation und Logistik werden der
„Industrie 4.0“ einen erheblichen Produktivitätsschub geben. Künstliche
Intelligenz wird die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, kommunizieren,
konsumieren, lernen und leben grundlegend verändern. Intelligente Sensoren
mit höchster Empfindlichkeit werden noch schonendere Verfahren in der
medizinischen Diagnostik ermöglichen. Quantencomputer werden
Rechenaufgaben mit höchster Effizienz lösen, an der heutige Rechner noch
scheitern. Der Klimawandel erfordert Lösungen in Wirtschaft und
Gesellschaft, die den nachfolgenden Generationen ein sicheres und
möglichst komfortables Leben ermöglichen.
Für solche Leistungen werden Ingenieurinnen und Ingenieure benötigt, die
den Herausforderungen der modernen Welt gewachsen sind. Sie auszubilden,
hat sich die TU Ilmenau mit der Erneuerung des Studiums der Elektro- und
Informationstechnik zur Aufgabe gemacht. Drei Jahre lang haben
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unterstützt durch externe
Experten aus Forschung und Industrie, das neue Studienmodell konzipiert,
das Änderungen sowohl im Bachelor-, als auch im Masterstudium bringt.
Im 6-semestrigen Bachelorstudium wird die Grundlagenausbildung erheblich
intensiviert. Studentinnen und Studenten dringen nun tief auch in
Unterdisziplinen der Elektro- und Informationstechnik ein, etwa in die
Teilbereiche der elektrischen Energietechnik oder der Mikro- und
Nanoelektronik. Dieses Wissensfundament rüstet sie, im Masterstudium zu
Fachleuten zu werden, die innovative Lösungen für den raschen
technologischen Wandel finden werden.
Das 4-semestrige Masterstudium ist flexibel und praxisorientiert. Eine
breite Auswahl an Wahlfächern ermöglicht es den Studierenden, ihr Studium
entsprechend ihren individuellen Karrierevorstellungen selbstbestimmt zu
gestalten. Spezialisieren können sie sich beispielsweise in traditionellen
Disziplinen wie Informations- und Kommunikationstechnik, Energie- und
Automatisierungstechnik, Mikroelektronik und Nanotechnologie sowie in
theoretischer Elektrotechnik. Hinzu kommen neue, zukunftsträchtige
Bereiche wie Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, autonomes und
vernetztes Fahren oder Quanten-Engineering. Schon früh werden die
Masterstudierenden in konkrete Forschungsprojekte von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern der TU Ilmenau integriert, wo sie eigene
Forschungsbeiträge leisten. Praxiszeiten sind während des Masterstudiums
ausdrücklich eingeplant und nicht nur in der Forschung, sondern auch in
Industrieunternehmen möglich. Neu ist auch ein Modul zur Arbeitsmethodik
moderner Unternehmen, das die Studierenden darauf vorbereitet, ihr
wissenschaftlich-technisches Know-how schon unmittelbar nach ihrem
Berufsstart umzusetzen.
Studium vor Ort, Praxiskontakte und die Möglichkeit für
Auslandsaufenthalte – dieses hochgradig flexible Studium der Elektro- und
Informationstechnik ermöglicht es den Studentinnen und Studenten, in für
sie maßgeschneiderten Spezialgebieten Wissen zum aktuellen Stand der
Forschung zu bekommen, bereits im Studium Praxiserfahrung in der
Arbeitswelt zu machen und vielleicht sogar ihren künftigen Arbeitgeber zu
finden – in Deutschland oder in der Welt.