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Social Startup der Technischen Hochschule Ulm (THU) engagiert sich für Kinder in Nigeria

Chisom Nwabufo und ihr Mann mit Straßenkindern in Nigeria  Eruisaku Stiftung
Chisom Nwabufo und ihr Mann mit Straßenkindern in Nigeria Eruisaku Stiftung
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Chisom Nwabufo und ihr Mann mit Straßenkindern in Nigeria  Eruisaku Stiftung
Chisom Nwabufo und ihr Mann mit Straßenkindern in Nigeria Eruisaku Stiftung

Nigeria zählt zu einem der drei Länder mit der höchsten
Kindersterblichkeit auf der ganzen Welt. Jedes neunte Kind erreicht nicht
das 5. Lebensjahr (Statista 2019). Im Vergleich dazu ist die
Kindersterblichkeit in der EU mit vier Todesfällen je 1000 Geburten
gering. Darüber hinaus haben knapp 11 Millionen nigerianische Kinder
keinen Zugang zu irgendeiner Art von Bildung.
Was es bedeutet, unter solchen Bedingungen aufzuwachsen, weiß die THU-
Studentin Chisom Nwabufo aus eigener Erfahrung.

Geboren und aufgewachsen in Nigeria musste sie bereits mit 10 Jahren weit
weg von zu Hause als Dienstmädchen arbeiten, durfte nicht zur Schule gehen
und erlebte Hunger und Gewalt am eigenen Leib.

Erst mit 14 Jahren konnte sie ihrem schwierigen Leben entfliehen, kam als
Au-pair im Jahr 2013 nach Deutschland, studierte an der THU Computer
Science und arbeitet nun in einem Unternehmen für elektrische
Energietechnik in Österreich.

Seit diesen traumatischen Erfahrungen in Nigeria hatte die Ingenieurin das
Ziel, so vielen Kindern wie möglich in ihrem Heimatland und in ganz Afrika
zu helfen.
Um ihren Wunsch zu verwirklichen, gründete Chisom Nwabufo 2021 die
Eruisaku Stiftung für Waisen und Bildung. Mit ihrer Stiftung möchte sie
zusammen mit ihrem Mann ein Waisenhaus und eine Schule in Nigeria
errichten, um obdachlosen und Waisenkindern eine Unterkunft, Schutz und
Bildung zu bieten. „Mein Ziel ist es, ihnen so eine Chance auf ein besser
es Leben zu geben“, erzählt die 32-Jährige, die mittlerweile selbst Mutter
einer kleinen Tochter ist, deren zweiter Vorname Eruisaku lautet.

Bereits im September möchte Chisom mit der Anmietung von Apartments
starten. Diese sollen zehn Kindern ein neues zu Hause, Zugang zu Bildung
und eine Zukunft geben.
Mit einem Minimum Viable Product – einem kleinen, existenzfähigen Produkt
– beginnen, das habe sie in der Gründergarage gelernt, berichtet sie
stolz. Den ersten Schritt in Richtung Selbstständigkeit unternahm sie
nämlich bereits im Jahr 2020 in der Gründergarage, einem Lehrformat des
Verbundprojekts StartupSÜD unter Mitwirkung der THU, das Studierende dabei
unterstützt, eigene Gründungsideen zu erarbeiten und das passende
Geschäftsmodell zu entwickeln.

Im Laufe der Zeit soll das Projekt Eruisaku vergrößert werden. Auf einem
850 Quadratmeter großen Grundstück, welches Chisom Nwabufo bereits mit
eigenen Geldern finanziert hat, soll ein Waisenhaus für über 80 Kinder
gebaut werden. Langfristiges Ziel und das Besondere an diesem
Gründungsprojekt ist die Idee der Selbstversorgung. Angegliedert an das
Waisenhaus soll in den kommenden Jahren eine Farm mit Nutztierhaltung
sowie ein kleines Wasserwerk entstehen, um selbstständig und nachhaltig zu
agieren. So wird nicht nur der Erhalt des Waisenhauses gesichert, sondern
es werden langfristig auch Beschäftigungsmöglichkeiten für die
Einheimischen in der Region geschaffen.

Unter dem Motto „Leave no child behind“ (kein Kind zurücklassen) möchte
die Eruisaku Stiftung transparent und mit dem Wissen, was in Nigeria
gebraucht wird, agieren, um dorthin zu kommen, „wo wir brillante,
intelligente, kluge Kinder haben, die dort aufwachsen und die Pfeiler der
Gesellschaft von morgen sein [werden].“

Alle Informationen zur Eruisaku Stiftung für Waisen und Bildung unter
www.eruisaku.org.