Zum Hauptinhalt springen

Digitale Zukunft: Uni Hildesheim sucht künftige Informatiklehrerinnen und Informatiklehrer

Pin It

Die Debatte um die Fortschritte bei der Digitalisierung in Deutschland
betrifft im Kern auch die Schulen – hier wird die nächste Generation
ausgebildet. Doch Informatiklehrerinnen und Informatiklehrer fehlen. Die
Universität Hildesheim bildet Informatiklehrerinnen und Informatiklehrer
aus. Neben Programmieren und Datenbanken gehören auch Algorithmen und
Datenstrukturen, Medieninformatik und Systemadministration zum Studium in
Hildesheim.

Die Universität Hildesheim bildet Informatiklehrerinnen und
Informatiklehrer aus. „Was wir in Deutschland brauchen ist eine große
Anzahl von Lehrern, die ihren Schülern zeigen, was hinter Computern steckt
und wie wir mit der Welt der Informationen umgehen“, sagt der Informatiker
Professor Klaus-Jürgen Förster.

Gemäß Statistischem Bundesamt waren im Studienjahr 2016/17 insgesamt
weniger als 1500 Studierende in Deutschland in einem Lehramtstudiengang
mit Informatik als erstem Fach eingeschrieben. „Es ist also mehr als
überfällig das Lehramt Informatik auszubauen und massiv um Studierende für
dieses Schulfach zu werben. Dies darf sich nicht nur auf das Lehramt an
Gymnasien beziehen und somit etwa die Hälfte unserer Jugendlichen
vernachlässigen“, sagt Professor Förster. Ohne durchgehende informatische
Ausbildung werde sich die berufliche und persönliche Zukunftsperspektive
erheblich verschlechtern, dennoch sei in Deutschland der rechtzeitige
Aufbruch bisher versäumt worden. In einigen europäischen Nachbarländern,
etwa in Großbritannien und in skandinavischen Ländern, gehören Informatik-
Inhalte längst durchgehend zur schulischen Ausbildung. Programmieren
(Coding) ist dort meist schon in der ersten Klasse verpflichtend
vorgesehen.

Die Niedersächsische Landesregierung hat 2015 beschlossen das Fach
Informatik künftig auch an Haupt- und Realschulen einzuführen und ab dem
Studienjahr 2016/17 die Universitäten Hildesheim und Oldenburg beauftragt,
das Lehramt Informatik an Haupt- und Realschulschulen in Niedersachsen
einzurichten. Die Universität Hildesheim bietet das Lehramtsfach
Informatik nicht nur für Studienanfängerinnen und Studienanfänger an,
sondern auch als vollwertiges Drittfach für ausgebildete Lehrpersonen. Um
dem großen Bedarf gerecht zu werden ist eine Einschreibung auch für
Erstsemester sowohl im Wintersemester wie auch im Sommersemester möglich.
Bewerbungen für das Sommersemester 2018 können noch bis zum 15. Januar
2018, in begründeten Ausnahmefällen auch später, eingereicht werden.

Neben Programmieren und Datenbanken gehören auch Algorithmen und
Datenstrukturen, Medieninformatik und Systemadministration zum Studium in
Hildesheim. Die Studierenden wählen Schwerpunkte wie Maschinelles Lernen,
Softwareentwicklung, Robotik oder Wirtschaftsinformatik. Sie kombinieren
die Theorie mit der Praxis und sind schon im ersten Studienjahr an
Partnerschulen. Weitere fachdidaktische Praxisphasen folgen im Verlauf des
Studiums.

Nicole Döpke gehört als ausgebildete Realschullehrerin mit den Fächern
Mathematik und Technik zur ersten Generation der künftigen
Informatiklehrerinnen und Informatiklehrer an Haupt- und Realschulen. Sie
studiert seit Oktober 2016 an der Universität Hildesheim das Drittfach
Informatik und möchte in der Zukunft Schülerinnen und Schüler im Fach
Informatik an Realschulen unterrichten. „Die Jugendlichen kennen gar keine
Lebenswelt mehr ohne Smartphone, Laptop und Tablet – sie sollen die Geräte
nicht nur passiv nutzen, sondern die Technik verstehen und eine kritische
Haltung entwickeln“, sagt Döpke.

Die Studierenden befassen sich im Studium mit Grundlagen der Informatik:
Wie werden Informationen als Daten repräsentiert und verarbeitet, wie
steuern Algorithmen Prozesse? Welche Programmierbefehle braucht ein
Roboter, um sich im Raum zu bewegen? Wie funktionieren
Programmiersprachen? Wie geht man verantwortungsvoll mit Daten um? Welche
Auswirkungen haben Informations- und Kommunikationssysteme auf den Alltag
und die Gesellschaft?

KURZ ERKLÄRT:
Informatik an Schulen: Bewerbung um einen Studienplatz im Januar 2018
möglich

Die Hildesheimer Universität bildet seit Herbst 2016 Lehrerinnen und
Lehrer für das Fach Informatik an Haupt- und Realschulen aus.
Studieninteressierte können sich noch bis zum 15. Januar 2018 um einen
Informatik-Studienplatz für das Lehramt an Hauptschulen oder Realschulen
bewerben, das Studium an der Uni Hildesheim beginnt im April 2018.

Bisher haben in Niedersachsen nur die Universitäten in Göttingen,
Oldenburg und Osnabrück Informatiklehrer für den Unterricht an Gymnasien
ausgebildet. Eine Ausbildung zur Informatiklehrerin oder zum
Informatiklehrer für Haupt- und Realschulen war in Niedersachsen im
Gegensatz zu verschiedenen anderen Bundesländern wie Bayern oder
Nordrhein-Westfalen bisher nicht möglich.

Die Hildesheimer Studierenden werden zur ersten Generation der Lehrerinnen
und Lehrer gehören, die das Fach Informatik an Hauptschulen und
Realschulen sowie Oberschulen und Gesamtschulen in Niedersachsen aufbauen.
„Das ist eine große berufliche Chance und eine spannende, lebenslange
Aufgabe“, sagt Förster.

Wer sich für das Lehramtsfach Informatik interessiert, kann sich ab sofort
bei Prof. Dr. Klaus-Jürgen Förster melden (E-Mail foerster[at]cs.uni-
hildesheim.de). Studierende wählen neben dem Fach Informatik ein zweites
Fach. Bewerbungen sind zum Sommersemester 2018 möglich, die
Bewerbungsfrist endet am 15. Januar 2018, in begründeten Ausnahmefällen
können Bewerbungen auch später erfolgen. Studienbeginn ist im April 2018.
Mehr Infos zur Bewerbung findet man online: <https://www.uni-hildesheim.de
/lehramt-informatik/>