FDP-Chef Lindner gegen geplante gesetzliche Frauenquote
Die FDP hat sich gegen die geplante gesetzliche Frauenquote für Großunternehmen ausgesprochen. "Die Politik sollte sich um die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere für alle Frauen kümmern, nicht um die Vorstandskarrieren von ein paar", sagte Parteichef Christian Lindner der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Erfolgreiche Unternehmen werden schon aus Eigeninteresse hier mehr tun müssen." Leider ist im Augenblick eher das Gegenteil der Fall, Wirtschaftslenker in den vergangenen Jahren trefflich dazu beigetragen, alberne Vorurteile über die Frauenquote zu schüren.
Etwa, dass sie unqualifizierten Frauen zum Erfolg verhilft. Noch beliebter: Dass sich eine Frau nicht in einer Führungsposition wohl fühlen kann, die sie nur wegen der Quote erlangt hat. Beides ist schlichtweg falsch. Zum einen gibt es ausreichend führungstaugliche Frauen mit juristischer und betriebswirtschaftlicher Expertise. Die Hälfte aller BWL-Studenten heutzutage ist weiblich. Zum anderen ist es unstrittig, dass Männer-Netzwerke eine bedeutsame Rolle bei der Vergabe von Führungspositionen spielen. Es gibt sogar einen Fachbegriff dafür, dass männliche Top-Manager bevorzugt Männer einstellen - "homosoziale Reproduktion".
Die Quote stellt lediglich eine Chancengleichheit her, die sich sonst nicht einstellen würde. Und was ist eigentlich schlimmer: Wenn ein Mann einen Job durch seine Netzwerk-Kontakte bekommt, oder wenn eine Frau leichter in eine gute Position gerät, weil ihr der Gesetzgeber Rückendeckung gibt?
Quellen: ots / Westdeutsche Zeitung / Vera Zischke / Bild: Dirk Vorderstraße (CC BY 2.0)